Einst Bauernhof, jetzt Ferienanlage

Nennig. Vom Bauernhof zum Feriendomizil: Landwirt Karl Fuchs hat sein ehemals landwirtschaftliches Gebäude in Nennig zu Ferienwohnungen und einer Vinothek umgebaut. Die neu entstandenen 18 Betten im ehemaligen Stall- und Scheunentrakt werden das touristische Angebot in der Region erheblich bereichern. Kurz vor Ostern fand die Einweihung für die neue Ferienanlage statt

Nennig. Vom Bauernhof zum Feriendomizil: Landwirt Karl Fuchs hat sein ehemals landwirtschaftliches Gebäude in Nennig zu Ferienwohnungen und einer Vinothek umgebaut. Die neu entstandenen 18 Betten im ehemaligen Stall- und Scheunentrakt werden das touristische Angebot in der Region erheblich bereichern. Kurz vor Ostern fand die Einweihung für die neue Ferienanlage statt.Der ehemalige Scheunentrakt wurde vollständig entkernt und auch der ehemals gemeinsame Giebel mit dem Wohnhaus der Familie Fuchs wurde separiert. Insgesamt sind sechs Ferienwohnungen, die auf 50 bis 80 Quadratmetern mit Wohnbereich, Küchenzeile, Badezimmer, Schlafzimmer und zum Teil einem Balkon ausgestattet sind, entstanden. Im Erdgeschoss befindet sich der Frühstücksraum, der auch für Feierlichkeiten von bis zu 30 Personen gemietet werden kann.

Eine Glaswand trennt den Frühstücks- und Veranstaltungsraum von den Produktionsräumen der Winzergilde Nennig, der Vinothek. Hier können die Besucher direkten Einblick in die Weinherstellung erhalten. Begleitend werden Aktionen in den Weinbergen stattfinden, um die traditionelle und handwerkliche Weinherstellung vom Weinberg bis zur Flasche erlebbar zu machen. Armin Fuchs, der Sohn von Karl Fuchs, hat die Winzergilde, die sich um die Reaktivierung und Pflege ehemals brachliegender Weinanbauflächen kümmert, vor neun Jahren mit aus der Taufe gehoben. Zur Vinothek zählt der darunter liegende Gewölbekeller, der auch renoviert wurde und in dem nun im entsprechenden Ambiente Wein verköstigt werden kann. Die Außenanlage wird im kommenden Frühjahr hergerichtet und mit Teich und Kinderspielgeräten ausgestattet. Ein weiteres Angebot, das Karl Fuchs, der Ortsvorsteher von Nennig, und seine Familien ihren Gästen macht, sind Ausflüge zu ihrem naheliegenden landwirtschaftlichen Betrieb unter dem Motto "Ferien auf dem Bauernhof".

Unterstützung für dieses touristische Vorhaben kam vom Förderprogramm ILEK (Integrierte Ländliche Entwicklung) des Landes und der EU, der Ort Nennig gehört zur Förderregion Saar-Obermosel. Zur Begründung der ILEK-Förderung heißt es: "Der Weinbau als prägendes Element der Kulturlandschaft ist das Alleinstellungsmerkmal der Gemeinde Perl und der Region. Mit dem Projekt wird Einheimischen und Besuchern die Tradition des Weinbaus vermittelt und damit der Erhalt dieser Tradition gesichert." Insgesamt erfahre die Region durch die Besinnung auf ihr kulturelles Erbe eine Stärkung. "Diese klassische Diversifizierungsmaßnahme der landwirtschaftlichen Tätigkeit der Familie Fuchs stellt ein herausragendes Projekt der Integrierten ländlichen Entwicklung dar und wird einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Tourismus in der Region leisten", ist der Projektsteuerer, das Illinger Planungsbüro Kernplan überzeugt.

Auf einen Blick

Die klassische Dorfentwicklung ist in den vergangenen Jahren zugunsten eines Gemeinde übergreifenden Ansatzes abgelöst worden. An ihre Stelle tritt die Integrierte ländliche Entwicklung, kurz Ilek genannt. Dabei schließen sich mehrere Kommunen zu einer Ilek-Region zusammen, um Konzepte, Planungen und Maßnahmen gemeindeübergreifend zu erarbeiten und umzusetzen.Die Gemeinden Perl und Mettlach sowie weite Teile der Stadt Merzig haben sich zur Ilek-Region Saar-Obermosel zusammengeschlossen (Internet: www.region-saarobermosel.de ).

Zu den wesentlichen Zielen der Kooperation der drei Kommunen zählen die Ausprägung einer gemeinsamen Identität der Bewohner der Region, die Steigerung des regionalen Bewusstseins, die Vernetzung von vorhandenen Angeboten oder touristischen Attraktionen. cbe

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