Ein großer Tag für kleine Leute

Dudweiler. Erstaunlich gefasst und bei recht niedrigem Geräuschpegel fanden sich gestern Morgen um 10 Uhr 83 Schulanfänger - mit Eltern, Geschwistern und Großeltern im Gepäck - in der Turnhalle der Turmschule Dudweiler ein. Kolossale Schultüten überragten so manches Kind, aber sie wurden gern geschleppt

Dudweiler. Erstaunlich gefasst und bei recht niedrigem Geräuschpegel fanden sich gestern Morgen um 10 Uhr 83 Schulanfänger - mit Eltern, Geschwistern und Großeltern im Gepäck - in der Turnhalle der Turmschule Dudweiler ein. Kolossale Schultüten überragten so manches Kind, aber sie wurden gern geschleppt. "Ich hab' einen Ring dringehabt und Kleber, Schere und ein Buch", erzählte Elena Kurtzemann mit großen Augen , kurz vor der Feierstunde.Die Sechsjährige konnte den Tag kaum erwarten. "Sie kennt schon ein paar Kinder, das macht es ihr leichter", meinte Thomas Kurtzemann, stolzer Papa der ABC-Schützin. Über das vom Förderverein der Schule spendierte Mikrofon schmetterte der Schulchor mit Chorleiterin Nicole Schätzel ein Willkommenslied, und die Theater-AG des Hauses zeigte im kleinen Stück "Das Mäuse-ABC", wie das Alphabet sich in Reimen anhört. Barbara Schönecker-Müller führte alle Kinder standesgemäß in ihrer kindgerechten Rede in die Schulwelt ein und die Kleinen lauschten. Die 51-Jährige ist seit gestern offizielle Schulleiterin der Turmschule. "Dies ist heute Morgen eine meiner liebsten Aufgaben, die Schulanfänger zu empfangen", sagte sie. Nicht nur für die Schulanfänger, auch für drei neue Lehrer war es der erste Schultag in der Turmschule. "Jetzt bin ich genauso aufgeregt, wie die Kinder es wohl sind", gab Claudia Gallus, eine der neuen Lehrerinnen, zu. Für den in Osnabrück geborenen Burkhard Schuckenberg war es auch eine Premiere in Dudweiler. Der 48-Jährige unterrichtete als Grundschullehrer in Frankfurt. "In den ersten Tagen sind die Kinder oft eher ruhig und träge. Danach fangen sie an, ihren Status in der Klasse zu erkämpfen, und da komme ich mit den Regeln", sagte der Pädagoge und schmunzelt.

Während sich noch eine Großmutter inmitten der rund 350 Besucher eine Träne wegwischte, sammelte auch Sascha Danner, der dritte neu eingestellte Erzieher, mit seinen Kollegen die Kinder der vier ersten Klassen ein. "Die Schulfeier ist sehr gut besucht", meinte Schönecker-Müller in einer ersten Einschätzung. Mit derzeit 305 Schülern sei man zahlenmäßig bestens besetzt. "Im Gegensatz zu anderen Schulen haben wir vier erste Klassen, normalerweise gibt es drei. Wenn das hier so weitergeht, bin ich guter Hoffnung, dass wir nichts merken von einem demografischen Wandel", fügte sie hinzu.

Während die Kinder zum ersten Mal in ihren Klassen waren, konnten die bei Kaffee und Kuchen wartenden Eltern ins Gespräch kommen. Bernd Jüngst merkte seinem Sohn Phillip die bevorstehende Einschulung an. "Er war die letzten Tage ein bisschen in sich gekehrt", sagte der 41-Jährige, "es war ihm bewusst, da kommt was Neues." Auch Heidi Sefrin, Großmutter von ABC-Schützin Laura-Michelle hat ähnliches beobachtet. "Sie hat gemerkt, dass da ein anderes Kaliber auf sie zukommt wie der Kindergarten", so die 59-Jährige. Und sie fühlt mit: "Es ist ein komisches Gefühl für mich, da kommt ein neuer Lebensabschnitt", sagte Heidi Sefrin.

Doch wer nach der ersten Schulstunde einen Blick in die Klasse 1.1 von Lehrerin Nicole Rosar werfen konnte, blickte in gelöste Gesichter. "Wir haben schon Aufgaben auf", hörte man aus den Reihen der 21 Schüler mit stolzem Unterton.

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