Ein Goldgräber in Saarbrücken

Herr Sholars, die Saarland Hurricanes sind nicht Ihre erste Station in Europa. Wo waren Sie bereits überall?Mike Sholars: Anfang der 90er Jahre spielte ich bei den Barcelona Dragons. Nachdem die damalige World League zusammenbrach, ging ich zunächst nach Texas zurück

Herr Sholars, die Saarland Hurricanes sind nicht Ihre erste Station in Europa. Wo waren Sie bereits überall?Mike Sholars: Anfang der 90er Jahre spielte ich bei den Barcelona Dragons. Nachdem die damalige World League zusammenbrach, ging ich zunächst nach Texas zurück. Ein paar Wochen später rief mich ein ehemaliger Mitspieler an und fragte, ob ich Lust hätte, mit ihm in der ersten schwedischen Liga zu spielen. So ging ich zu den Uppsala 86ers. Von dort wechselte ich später nach Oslo, dann nach Kopenhagen. Insgesamt war ich zehn Jahre als Spieler und Trainer in Skandinavien unterwegs.Was reizt Sie an einem Engagement in Deutschland?Sholars: Im Laufe meiner Karriere habe ich mit vielen ehemaligen Spielern und Trainern zusammengearbeitet, die schon mal bei deutschen Clubs engagiert waren. Alle sagten mir, dass die deutsche Liga die Beste in Europa sei. Vergangenes Jahr bei einem Turnier in Nürnberg konnte ich mir selbst ein Bild davon machen. Ich war begeistert von der Unterstützung der Fans und auch wie ernst der Sport genommen wurde. So entstand das Interesse, eine Mannschaft in Deutschland übernehmen zu wollen.Und wie kam der Kontakt zu den Hurricanes zu Stande?Sholars: Mein Agent stellte den Kontakt her. Ich war stets über die Entwicklungen in der German Football League im Bilde. Seit dem 21. Februar bin ich nun in Saarbrücken, und es gefällt mir richtig gut.Nach dem Abstieg werden die Hurricanes in dieser Saison in der 2. Liga spielen? Bedeutet das für Sie einen Schritt zurück?Sholars: Nein, auf keinen Fall. Meiner Auffassung nach kann eine deutsche Zweitliga-Mannschaft mit jedem Top-Team in Schweden mithalten. Der Leistungsunterschied ist nicht groß. Für mich ist es vielmehr eine Herausforderung, bei den Hurricanes etwas zu verändern. Der Bedarf an Veränderung ist zweifellos da.Wie lautet Ihr Plan, um die Saarland Hurricanes wieder nach vorne zu bringen? Sholars: Es bedarf vieler kleiner Schritte, um ein großes Ganzes zu erreichen. Das Wichtigste ist daher die Basis mit jungen Spielern. Mit Thomas Bolton als Quarterback und zwei weiteren Spielern aus Kaiserslautern wird die Junioren-Mannschaft verstärkt. Zudem sollen die Spieler, die in der ersten Mannschaft zurückgetreten sind, reaktiviert werden. Wir brauchen jeden Spieler.Wie ist Ihr Eindruck nach den ersten Trainingseinheiten? Sholars: Absolut positiv. Ich werde versuchen, in Offensive und Defensive eine neue Philosophie reinzubringen. Über allem steht aber, dass wir eine richtige Mannschaft werden. Die Hurricanes müssen sich als eine große Familie verstehen. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg. Die Spieler müssen wieder lernen, wie man gewinnt. Sie brauchen eine richtige Siegermentalität.Werden die Hurricanes Ihre bisher schwerste Aufgabe?Sholars: Nein. Ich fühle, dass ich hier am richtigen Platz bin. Ich habe in Skandinavien Erfahrung damit gesammelt, Mannschaften in scheinbar aussichtsloser Position zu übernehmen. Insgesamt gewann ich mit meinen Teams vier nationale Meisterschaften. Die schwedische Presse nannte mich deswegen sogar "Golddigger", also Goldgräber.

Am RandeDie Saarland Hurricanes veranstalten an diesem Sonntag ab 15 Uhr auf dem Sportplatz des ATSV Saarbrücken ein "Try-out" (Sichtung). Interessierte, auch Anfänger, im Alter zwischen zwölf und 30 Jahren sind willkommen. Alle Trainer der Hurricanes werden die Teilnehmer begutachten. Wer sich geschickt anstellt, kann sich direkt für eine der Canes-Mannschaften qualifizieren. Die Zweitliga-Saison beginnt für die Hurricanes am Samstag, 12. April, mit einem Heimspiel gegen die Plattling Black Hawks (17 Uhr, Ludwigspark-Stadion). red

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