Berufs-Lausbuben toben sich aus"Es sind eher Tatsachen als Ideen"

Bosen. Langhals und Dickkopp, die beiden Mittelstürmer der saarländischen Comedyszene, haben ihr 13. Programm zumindest soweit fertig, dass sie mit ihrer neuen Tour durch die deutschen Comedyclubs beginnen können. Dabei wird, wie immer, viel "domm geschwätzt und Mussik gemacht", wie es Uli Schu, die eine Hälfte des Duos, ausdrückt

 Jürgen Brill und Uli Schu stehen als Langhals und Dickkopp auf der Bühne. Foto: SZ

Jürgen Brill und Uli Schu stehen als Langhals und Dickkopp auf der Bühne. Foto: SZ

Bosen. Langhals und Dickkopp, die beiden Mittelstürmer der saarländischen Comedyszene, haben ihr 13. Programm zumindest soweit fertig, dass sie mit ihrer neuen Tour durch die deutschen Comedyclubs beginnen können. Dabei wird, wie immer, viel "domm geschwätzt und Mussik gemacht", wie es Uli Schu, die eine Hälfte des Duos, ausdrückt. Vieles entsteht dabei direkt auf der Bühne im Dialog mit dem Publikum. Ihre Programme sind eine Mischung aus Sketchen, Liedern und Standup-Comedy. In "Sie sind schroo!" geht es um modische Unmöglichkeiten. Es geht um Krähen und Rehe, beides besinnliche Waldtiere, die als "Drecksäck" am Grill landen. Sven und Olli, die Hardcoverband, werden auftreten und ein Loblied an ihre Grundschullehrerin "Fräulein Recktenwald", im Original "Mrs.Robinson", singen. Aus "Hello Darkness, my old friend" wird ein Abschiedsgesang an den alten Mixer der Band - "Hallo Walder, alder Freund!" Und aus einem Doors-Kultsong wird die Suche nach einem Feuerzeug: "Wo leit mei Feier?" Langhals und Dickkopp gibt es seit 1993 unter diesem Namen. Im echten Leben heißen sie Jürgen Brill (Klarinette, Klavier, Alt-Flöte, Gesang), von Beruf Musiklehrer, und Uli Schu (Gitarre, Gesang), Angestellter im Pressezentrum der Saarbrücker Zeitung. Gemeinsame Projekte betreiben sie seit 1981 - zunächst eine Rockband namens Köders Schrottshow und das Kleinkunstduo Harakatz und Ali. Als solches gewannen sie in St. Ingbert 1986 den Sonderpreis.Im Radio zu hörenDanach mutierte die "Harakatz" zur Spaß-Rock-Formation und löste sich 1992 auf. Danach beschlossen die beiden Berufs-Lausbuben, wie sie sich gerne selbst bezeichnen, sich von elektrischen Geräten fern zu halten. "Wir begannen, unseren Hirnmüll als Comedyduo unter die Menschheit zu bringen", sagt Schu. Zwölf Programme, sechs CDs und zahlreiche Radioproduktionen sprechen für ihre nicht enden wollende Kreativität. himWas ist das Besondere an dem neuen Programm?Uli Schu: Das tatsächlich 13. Programm enthält gute zwei Stunden komplett neues Material, wobei ein Titel schon achtzehn Jahre alt ist, aber an den erinnert sich sicher sowieso niemand mehr. Die Zuhörer erwartet - grob geschätzt - ein Dutzend neue Lieder, dazu einige Sketche, die L-und-D-typischen Zwischennummern und die rasanten Rollenwechsel ohne lange Umbaupausen. Sven und Ollie sind dabei mit eigenem Coverprogramm, auch Gertrud und Klein Marlene haben sich angesagt. Woher nehmt Ihr Eure Ideen?Schu: Es sind schon eher Tatsachen als Ideen, denn wir verfremden nur die Dinge, die um uns herum geschehen - alles, von dem wir erzählen, beruht irgendwo auf Erlebnissen, die in unserem Umfeld passieren. Und wenn dir eine Krähe Kuchen vom Balkon klaut oder ein Reh deinen frisch gepflanzten Salat frisst, müssen beide damit leben, dass sie von uns gnadenlos zur Rechenschaft gezogen werden. Kennt Ihr noch Lampenfieber?Schu: Auch nach hundert Jahren wird es nie so sein, dass es zur Gewohnheit wird. Immer kurz vor Buffalo, wenn der Herzkinfarkt naht und du wie in Trance auf die Ansage wartest, fragst du dich, warum du nicht Briefmarken sammelst. Ihr bezeichnet Euch als Berufs-Lausbuben. Seid Ihr auch im wahren Leben so?Schu: Nein, im wahren Leben sind wir miesgelaunte, unausstehliche, unfreundliche Zeitgenossen, die "ihr Kenner schwaarde".

Auf einen BlickTermine und Karten: Am 13. September treten Langhals und Dickkop in der Bosener Mühle, Telefon (06852) 7474, am 20. September im Kulturhaus Wiebelskirchen und am 27.September im Theater Blauer Hirsch in Saarbrücken auf. Karten gibt es an allen CTS-Vorverkaufsstellen oder bei Kultour, Telefon (0681) 58822222. red

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