Auch ohne Schatz fehlt's hier an nichts

Der von Bund und Ländern verordnete Sparzwang könnte für Eppelborn bedeutungslos werden, wenn Ortsvorsteher Berthold Schmitt, zugleich erster Beigeordneter der Großgemeinde, endlich den Schatz des Burgfräuleins Irmgard finden würde. „Vor langer Zeit, so erzählt es die Sage, hat das Burgfräulein von Yppelbrunn vom Wasserschloss aus einen großen Schatz in den Weiher geschüttet“, erzählt Schmitt.

 Eppelborner Bürger beim Dorffoto-Wettbewerb auf dem Marktplatz. Hier kann man auch das Burgfräulein Irmgard besichtigen. Foto: Andreas Engel

Eppelborner Bürger beim Dorffoto-Wettbewerb auf dem Marktplatz. Hier kann man auch das Burgfräulein Irmgard besichtigen. Foto: Andreas Engel

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Doch selbst die Bauarbeiten zum Big Eppel in unmittelbarer Nähe zum Standort des Schlosses haben weder Gold noch Edelsteine zu Tage befördern können. Doch auch ohne reichen Geldsegen ist Eppelborn, das in seinen Ursprüngen Yppelbrunn hieß, mit seinen 4832 Einwohnern sehr gut aufgestellt, wie der Ortsvorsteher betont. "Wir verfügen über einen Kindergarten, eine Grund- und eine weiterführende Schule. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Hellberghalle sowie das Hallenbad", zählt er die Fakten zum Bildungs- und Freizeitbereich auf.

Aber auch beim Einkaufen, wie er betont, kann man sich auf Eppelborn mit den zahlreichen Fachgeschäften, aber auch Discountern verlassen. "Allerdings: Seit der Schließung der Schlecker-Märkte haben auch wir in Eppelborn eine Lücke im Bereich der Drogerien", sagt er, eine Neuansiedlung in diesem Warenbereich fände er wünschenswert. Von der Apotheke über Arztpraxen bis hin zum betreuten Wohnen und einem Seniorenheim bietet Eppelborn gerade für die älteren Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Hinzu kommt die sehr gute Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel, der Bahnhof liegt recht zentral hinter dem Marktplatz. Übrigens kann man hier, wie Schmitt berichtet, auch das Burgfräulein bestaunen.

Nicht mehr wegzudenken aus Eppelborn ist der Big Eppel, der Besucher aus dem ganzen Saarland anlockt.

Aber auch die Traditionsfeste wie die Martinikirmes sind Ziel für viele Gäste von außerhalb. Sehr wichtig, so betont Schmitt, sind die Vereine für Eppelborn, "sie bereichern das Leben kulturell und sportlich auf vielfältige Weise". Vom größten Verein, dem TV mit 900 Mitgliedern, bis hin zu kleinen, aber überaus erfolgreichen Vereinen, wie etwa den Ringern, bietet das Vereinsleben vielen Eppelbornern ein umfangreiches Betätigungsfeld.

Aber in seiner Heimat, - Schmitt wurde 1949 in Illingen geboren, lebt aber "schon immer in Eppelborn" - gibt es auch Probleme, die er allzu gerne lösen würde. "Vor allem wollen wir endlich diese ungeordnete Fläche in der Ortsmitte beseitigen und einen Sichtkorridor vom Big Eppel zum Marktplatz schaffen. Hier hoffen wir, dass die Ortskernsanierung bald weiter voranschreiten kann", sagt Schmitt. Ausdrücklich begrüßen würde er einen behindertengerechten Zugang zu den Gleisen am Bahnhof, auch eine Praxis eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes fehle noch in Eppelborn, wie er sagt.

"Bei uns ist die Welt noch in Ordnung, es gibt keine großen Probleme, es ist alles vorhanden, auch ausreichend Gastronomie", so Schmitt abschließend.

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Auf einen BlickMit 4832 Einwohnern ist Eppelborn der einwohnerstärkste Ortsteil der Gemeinde. Sie verteilen sich auf eine Fläche von 7,94 Quadratkilometern. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eppelborn 1235. Ortsvorsteher ist Berthold Schmitt (CDU). Der Ortsrat setzt sich aus neun Mitgliedern der CDU, drei der SPD sowie einem Mitglied der Linken zusammen. Die Infrastruktur ist gut, Kindergarten, Grundschule, Gemeinschaftsschule sorgen für Bildung und Betreuung. Sehenswert sind das Jean-Lurçat-Museum, das zusammen mit dem Heimatmuseum in der ehemaligen Mädchenberufsschule untergebracht ist; der Bahnhof aus dem Jahr 1896, der heute eine Gastronomie beherbergt, sowie der Kirchturm aus dem Jahr 1760. cim

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Auf einen BlickDas Foto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto (Preis: 99 Cent). Abzüge bitte schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Bahnhofstraße 50, 66538 Neunkirchen. E-Mail: rednk@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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