Astrid Klug denkt über eine kleine Auszeit nach

Homburg. Es war ein bitterer Wahlabend für Astrid Klug (Foto: thw) und das, was sie Sonntag schon ahnte, wurde in der Nacht zur Gewissheit: Sie hat nicht nur den Wahlkreis 299 an den CDU-Mann Alexander Funk verloren, sie wird auch über ihren landesweit dritten Listenplatz nicht in den Bundestag einziehen

Homburg. Es war ein bitterer Wahlabend für Astrid Klug (Foto: thw) und das, was sie Sonntag schon ahnte, wurde in der Nacht zur Gewissheit: Sie hat nicht nur den Wahlkreis 299 an den CDU-Mann Alexander Funk verloren, sie wird auch über ihren landesweit dritten Listenplatz nicht in den Bundestag einziehen. Ihr Büro in Berlin wird die Homburgrin, die seit 2005 Staatssekretärin im Umweltministerium ist und bereits seit 2002 im Bundestag sitzt, also ausräumen müssen. Zuvor will sie für eine geordnete Übergabe sorgen, schließlich "bin ich im Amt, bis eine neue Regierung da ist", sagte sie gestern. Bis dahin stünden noch eine Menge Termine an. Ihre politische Zukunft ist derzeit mehr als ungewiss, sie will erst darüber nachdenken, "eventuell eine Auszeit nehmen". "Ich bin traurig", sagte gestern Landrat Clemens Lindemann angesichts der zerschlagenen Hoffnung. "Wir verlieren in Berlin eine unserer Fähigsten."

Was Klugs Zukunft angeht, hielt er sich bedeckt: "Wenn im Saarland eine rot-rot-grüne Regierung käme, dann wäre sie sicher eine sehr geeignete Kandidatin." Klug gehört, wie er selbst, zum Schatten-Kabinett von SPD-Chef Heiko Maas und sollte bei einem Wahlsieg das Umweltressort übernehmen.

Das ist jedoch ein klassischer Bereich der Grünen. Lindemann selbst hatte schon nach der Landtagswahl betont, "als Landrat sehr glücklich" zu sein. Seinen Posten, der in wenigen Jahren neu besetzt werden muss, traut er der Parteikollegin ebenfalls zu. "Fachlich hat sie vieles drauf. Sie könnte auch Landrat machen."

Stefan Pauluhn, Kreisvorsitzender der SPD Saarpfalz, sieht für Klug ebenfalls Chancen; welche das sind, darauf wollte er nicht näher eingehen: "Sie ist eine so herausragende Persönlichkeit", dass mit der Wahlentscheidung vom Sonntag "ihre politische Laufbahn keineswegs beendet sein wird". Personalfragen in einer Landesregierung wollte er angesichts der laufenden Sondierungsgespräche nicht kommentieren. Allerdings werde es in der SPD demnächst Entscheidungsprozesse geben, "die nicht allein aufs Land bezogen sind". Es gebe im Herbst einen Bundesparteitag. Er sei sich sicher, dass Klugs Kompetenzfelder Nachhaltigkeit und Umwelt in der SPD in Zukunft eine noch größere Rolle spielen werden, betonte Pauluhn gegenüber der SZ.

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