Abgerutschtes Dach hängt wie am seidenen Faden

Winterbach. Kurz vor 15 Uhr: Ein heftiger Schlag erschüttert die Wellwiesstraße im St. Wendeler Stadtteil Winterbach. Lautes Krachen. Anwohner blicken erschrocken aus dem Fenster, laufen auf die Straße

Winterbach. Kurz vor 15 Uhr: Ein heftiger Schlag erschüttert die Wellwiesstraße im St. Wendeler Stadtteil Winterbach. Lautes Krachen. Anwohner blicken erschrocken aus dem Fenster, laufen auf die Straße. Da entdecken sie, was passiert ist: Die hintere Dachhälfte des grünen Hauses mit der Nummer 14 steht fast senkrecht auf dem Grundstück, die hintere Hälfte des Gebäudes ist mehrere Zentimeter abgesackt. Die Stromoberleitungen sind extrem gespannt, hängt an ihnen doch ein Großteil der Last des abgerutschten Daches.Seit September arbeitete ein junges Paar unter anderem mit befreundeten Helfern am Umbau des Wohnhauses aus den 1940ern. Die neuen Innenwände standen, das Dach war ebenfalls gedeckt. Mit einem Bagger war noch vor Kurzem ein Graben ums Haus für die Drainage ausgeschachtet worden. Jetzt scheint alles für die Katz. Was bleibt, sind Trümmer. Ursache: bisher unklar.

Die Feuerwehr sperrt die Straße ab. Zu groß ist die Gefahr, dass die Leitungen unter der Last reißen, weitere Teile des Hauses zusammenbrechen. Ein Sachverständiger des Technischen Hilfswerks (THW) erkundet die Ruine. Mitarbeiter der St. Wendeler Stadtwerke ebenso. Der Strom bleibt bis weit in die Abendstunden abgeschaltet. Ortsvorsteher Gerhard Weiand wohnt nur wenige Häuser entfernt von der Unglücksstelle in der Straße. Als das Haus einstürzte, war er nicht da. Wenig später sieht er die Tragödie: "Hier wollten junge Leute einziehen. Das ist jetzt wohl nicht mehr möglich." Das betroffene Paar steht fassungslos davor, ihre Helfer stehen sprachlos neben ihnen. Eine Freundin eilt herbei, um die eben noch stolze Bauherrin umarmend zu trösten.

 Das Dach zog die Stromleitungen mit sich. Gleichzeitig hielten die Kabel die tonnenschwere Last fest.

Das Dach zog die Stromleitungen mit sich. Gleichzeitig hielten die Kabel die tonnenschwere Last fest.

 Der Altbau im Rohbauzustand von der Straßenseite aus betrachtet.

Der Altbau im Rohbauzustand von der Straßenseite aus betrachtet.

 Feuerwehrleute inspizieren von einer Drehleiter aus die Bauruine. Fotos: hgn

Feuerwehrleute inspizieren von einer Drehleiter aus die Bauruine. Fotos: hgn

Wie durch ein Wunder gibt es keine Verletzten. Nur wenige Sekunden vor dem Zusammenbruch habe ein Helfer die Garage verlassen, die sich im Kellergeschoss befindet, berichtet Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer.

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