Jetzt geht's in Völklingen an den Ex-Kaufhof

Völklingen. Während andere Völklinger zwischen den Jahren die Seele baumeln lassen, hält Oberbürgermeister Klaus Lorig die Stellung im Rathaus. "Arbeitsalltag" nennt Lorig das, was ihn im Moment an den Schreibtisch bannt. Gerade hat er ein Gespräch hinter sich, wie das neue Großhotel, das beim früheren St. Michael-Krankenhaus entsteht, effektiv vermarket werden kann

Völklingen. Während andere Völklinger zwischen den Jahren die Seele baumeln lassen, hält Oberbürgermeister Klaus Lorig die Stellung im Rathaus. "Arbeitsalltag" nennt Lorig das, was ihn im Moment an den Schreibtisch bannt. Gerade hat er ein Gespräch hinter sich, wie das neue Großhotel, das beim früheren St. Michael-Krankenhaus entsteht, effektiv vermarket werden kann. Die Eröffnung des Hauses mit seinen 96 Zimmern ist für den kommenden Herbst geplant, doch es soll auch möglichst schon von Anfang an gefüllt sein. Da sitzen Weltkulturerbe, Völklinger Firmen mit weltweiten Kontakten und auch die international tätige Leonardo-Hotelgruppe mit im Boot.Neben dem Hotel hat ein noch weit größeres Projekt in Völklingen Fahrt aufgenommen: das an Stelle des Ex-Kaufhof geplante City-Center. Lorig nennt das Projekt "gigantisch, das nach dem Globus-Bau vor rund 30 Jahren größte Vorhaben in der Innenstadt". Es werde in der Bauphase tief greifende Einschnitte bringen. Der bisherige Zeitplan erstreckt sich laut Lorig bis hin zu einem Ende 2013 vorgesehenen Eröffnungstermin. Eine über 20-köpfige Projektgruppe, in der alle Beteiligten vertreten sind, soll es auf seinem Weg begleiten. Erste Aufgabe wird es sein, die obere Karl-Janssen-Straße, bisher Einbahn, in beide Fahrtrichtungen zu öffnen. Die Bagger sollen bereits am 9. Januar anrücken. Die Baustelle soll schon, so der jüngste Stand, ab 2. Januar abgesperrt werden. Mitte Februar könnte dann der Abriss des Rest-Kaufhofes beginnen, "wenn wirklich alles wie ein Rädchen ineinander greift" (Lorig). Und Planer könnten auch bei sorgfältigster Arbeit nie wissen, ob das Wetter mitspiele. Das Problem sei nicht, dass das Projekt an sich scheitere, sondern dass der vorgesehene Zeitplan womöglich nicht so eingehalten werde.

Eine weitere große Aufgabe: Ab 2013 sollen in Völklingen 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren mit einem Krippenplatz versorgt sein. Die Stadt ist mit einem Neubau in der Haydnstraße einen Schritt weitergekommen, aber weitere 117 Plätze wären hier bis zur Zielmarke zu schaffen. Leidiges Dauerthema blieb auch 2011 die Meeresfischzucht. Lorig zitiert hier Geschäftsführer Jochen Dahm mit der Zielvorgabe, dass der Fischbesatz nun "im Frühjahr" erfolgen solle. Das Frühjahr, merkt Lorig an, dauere bis Ende Juni.

"Bis auf die Verschattung am Ende war 2011 für Völklingen ein gutes Jahr", fasst Lorig im SZ-Gespräch seinen Eindruck zusammen. Die Stadt sei auf einem guten Weg, und das werde auch außerhalb Völklingens bemerkt. Und die Verschattung? Lorig meint damit "ein künstlich geschaffenes Negativ-Image, auf das der Stadtrat mit seiner Resolution gegen Rechtsextremismus die passende Antwort gegeben hat".

Ansonsten geben die Wirtschaftsdaten für 2012 zu denken. Sie deuten auf einen Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen hin. Der Schuldenstand der Stadt könnte sich damit der 100-Millionen-Euro-Marke nähern. Lorig: "Da wird kein Spielraum für Begehrlichkeiten mehr sein." "2011 war für die Stadt ein gutes Jahr."

Oberbürgermeister Klaus Lorig

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