Saar-Betriebe setzen auf reguläre Arbeit

Saarbrücken. Der Großteil saarländischer Betriebe setzt vorrangig auf sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Das haben jüngste Auswertungen der Regionaldirektion Saarland-Rheinland-Pfalz der Bundesagentur für Arbeit ergeben. Demnach hat diese reguläre Form der Beschäftigung mit 365 100 Menschen im Saarland Ende 2011 sogar einen neuen Rekord erreicht

Saarbrücken. Der Großteil saarländischer Betriebe setzt vorrangig auf sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Das haben jüngste Auswertungen der Regionaldirektion Saarland-Rheinland-Pfalz der Bundesagentur für Arbeit ergeben. Demnach hat diese reguläre Form der Beschäftigung mit 365 100 Menschen im Saarland Ende 2011 sogar einen neuen Rekord erreicht. Dies waren 9100 oder 2,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei sind mehr Männer als Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Doch konnten innerhalb des vergangenen Jahres die Frauen deutlich aufholen. Im Rest der Republik hat die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 23,7 Millionen 2011 den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht: 610 000 mehr als ein Jahr zuvor. Als regulär beschäftigt gilt, wer mindestens 21 Wochenstunden absolviert und nicht an einen anderen Betrieb ausgeliehen wird.Jedoch hat an der Saar 2011 auch die geringfügige Beschäftigung zugenommen. Sie stieg um 700 oder 0,8 Prozent auf 100 200 davon Betroffene. Nach den jüngsten vorliegenden Daten der Arbeitsvermittlung aus dem April 2012 zeichnet sich gegenüber der Rekord-Jahresentwicklung 2011 inzwischen wieder ein leichter Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ab.

Motor für neue Arbeitsplätze und damit wichtigste Branche an der Saar bleibe die Industrie. Sowohl die Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände (VSU) als auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland und die Handwerkskammer berichten von Neueinstellungen in der Autoindustrie inklusive Zulieferer und in der Elektroindustrie sowie in diversen Sparten vom Maschinenbau bis hin zur Logistik, dem Verkehr und dem Gesundheitswesen.

Im saarländischen Handwerk zeichnen sich dagegen leichte Bremsspuren in der Beschäftigung ab. Dies habe nach Auskunft des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer (HWK), Georg Brenner, Gründe, die in einer generellen Änderung der Struktur liegen. Der Trend in vielen Handwerksbetrieben gehe hin zu mehr Produktivität und Automatisierung bei gleichzeitig leicht geringerer Personalausstattung. Dennoch geht Brenner davon aus, wie auch Geschäftsführer Heino Klingen von der IHK und Hauptgeschäftsführer Joachim Malter von der VSU, dass die wirtschaftlichen Bedingungen für das Saarland 2012 und 2013 gut bleiben. Alleine das Handwerk peilt laut Brenner für 2012 sechs Milliarden Euro Umsatz an bei einer mit 68 000 Menschen leicht sinkenden Beschäftigung.

Unterdessen hält es das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) Bonn für notwendig, jährlich 300 000 bis 400 000 Zuwanderer nach Deutschland kommen zu lassen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Es kämen jährlich zwar schon 220 000 Ausländer. Das reiche aber nicht, da gleichzeitig 100 000 Beschäftigte jährlich abwanderten.

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