Die Hochschule für Musik (HfM) hat am Freitag die Preisträger des 17. Walter-Gieseking-Wettbewerbs der SaarLB präsentiert. Förderpreise gab es für ein Bläserquintett (plus Pianistin) und ein Gitarren-Duo. Ersteres stimmte mit einer spritzig-jazzigen Suite von Schuller ein. Mit dem ersten Satz aus dem Sextett von Poulenc zeigte sich das Ensemble dem furios-quirlig variierten Musizieren virtuos gewachsen. Je ein Satz aus Werken von Piazolla und Bogdanovic gaben Tim Beuren und Pierre Hubertus die Gelegenheit, ihre flinkfingrige Beherrschung der Gitarre zu zeigen, mit vielfarbig-technischer Raffinesse.

Den 2. Kammermusik-Preis gewann das Duo Dae-Youn Kim (Violoncello) und Myoung-Hyun Seo (Klavier). Musikantisch und sauber gelangen Schumanns "Fantasiestücke" und mit großem Streicher-Ton das "Andante" aus Rachmaninows Sonate. Die rücksichtsvolle Pianistin ließ dem Cellisten alle Möglichkeiten zu dynamischer Vielfalt.

Francesca Tortora errang den 2. Preis im Fach Klavier und zeigte mit "Choral und Variationen" vom französischen Altmeister der Neuen Musik Henri Dutilleux kraftvolle Beherrschung der technischen Schwierigkeiten sowie viel Sinn für ein farbiges Pianospiel. Das Klaviertrio in d-moll des Russen Arenski ist sein bekanntestes Werk. Das koreanische "Trio Lux" - sanfte Streicherinnen und ein selbstbewusst führender Pianist - nahm sich dieser hochromantischen Musik mit feiner Tongebung, stimmigem Zusammenspiel und wirkungsvollen Stimmungen an. Musik der Tschaikowski-Zeit in beeindruckender Interpretation.

Dann noch einmal Myung-Hyun-Seo als 1. Preisträgerin im Fach Klavier. Chopins letzte große Klavier-Komposition, die Polonaise-Fantaisie As-Dur fand durch sie eine adäquate Interpretation, mit unsentimentaler Anschlagskultur und klanglicher Delikatesse. Mit vielfach "dolce" gelangen Seo schwebende Wirkungen, Nocturne-Stimmungen. Eine international besetzte Leistungsschau mit Talenten, die der HfM alle Ehre machten.