Radmuttern an DRK-Autos gelockert

Zweibrücken. Ein Unbekannter hat es auf die Einsatzfahrzeuge des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) abgesehen. Er bricht sie aber nicht auf und stiehlt etwas daraus, er lockert vielmehr seit einigen Tagen deren Radmuttern

 Pflichtaufgabe vor dem Ausrücken: Die DRK-Mitarbeiter, hier Kai-Uwe Wolf, müssen die Radschrauben ihrer Einsatzfahrzeuge sicherheitshalber erstmal festziehen. Foto: Jörg Jacobi-Vogelgesang

Pflichtaufgabe vor dem Ausrücken: Die DRK-Mitarbeiter, hier Kai-Uwe Wolf, müssen die Radschrauben ihrer Einsatzfahrzeuge sicherheitshalber erstmal festziehen. Foto: Jörg Jacobi-Vogelgesang

Zweibrücken. Ein Unbekannter hat es auf die Einsatzfahrzeuge des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) abgesehen. Er bricht sie aber nicht auf und stiehlt etwas daraus, er lockert vielmehr seit einigen Tagen deren Radmuttern. DRK-Pflegedienstleiter Hans Prager erläutert zwar, dass die Haupt-Notfallfahrzeuge, die den täglichen Rettungsdienst übernehmen, nicht betroffen seien, sie stehen in verschlossenen Garagen. Wohl aber unterstützende Fahrzeuge, die auch bei Unfällen zum Einsatz kommen könnten und in denen auch Patienten transportiert werden. "Jetzt müssen wir vor jeder Einsatzfahrt erst mit einem Radkreuz die Muttern nachziehen, was natürlich Zeit kostet", klagt Prager.Es sei der Umstellung von Sommer- auf Winterreifen zu verdanken gewesen, dass man auf die losen Muttern aufmerksam geworden sei. Prager: "Die Werkstatt hat uns kürzlich beim Reifenwechsel auf das Problem aufmerksam gemacht, das an zwei Fahrzeugen auftauchte." Zunächst habe man an ein technisches Problem gedacht und die Schrauben komplett ausgewechselt. "Wir haben die Originalschrauben gekauft und sind dann nach einigen Kilometern wieder in die Werkstatt gefahren, um sie standardmäßig nachziehen zu lassen", erklärt Prager. Da hätten die Mechaniker gewarnt: An drei Reifen gleichzeitig seien die Schrauben wieder locker, es sei definitiv kein technisches Problem, die Schrauben absichtlich herausgedreht worden. Während der Fahrt hätten sich Reifen lösen können - die Fahrzeuge mussten glücklicherweise zu der Zeit nicht ausrücken. Betroffen seien der Mannschaftsbus der Schnelleinsatzgruppe/Katastrophenschutz, der mit Sanitätsmaterial beladen ist und am Wochenende oder nachts sowie bei größeren Einsätzen als Unterstützung herangezogen wird. Ebenso ein Rettungswagen. "Wer sowas macht, hat hochgradig einen an der Klatsche", brüskiert sich Prager, dem etwas Derartiges noch nie untergekommen ist. Man fahre schließlich zu Menschen, die sich in Notsituationen befänden: "Ich wünsche demjenigen, dass er nicht mal in die Situation kommt, selber Hilfe zu brauchen." Das DRK hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Deren Sprecher Reimund Wahl erklärt auf Anfrage, dass Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr liefen. Wahl: "Das ist eine der schwerwiegendsten Strafbestimmungen, die man im Straßenverkehr antrifft. Daher sind auch viele Anforderungen daran gebunden." Vor allem die Motivlage sei bisher unklar.Foto: pma

"Ich wünsche demjenigen, dass er nicht mal in die Situation kommt, selber Hilfe zu brauchen."

Hans Prager

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