Pulsierendes Herzstück?!

Es gibt Tage, an deren Ende man zur Sicherheit noch mal kurz auf den Kalender schauen muss, um zu wissen, dass man keine Fest-, Gedenk- oder Feiertage durcheinander gebracht hat. Der vergangene Mittwoch beispielsweise ist durchaus dazu angetan, Einzug in die Reihe dieser besonderen Momente zu halten

Es gibt Tage, an deren Ende man zur Sicherheit noch mal kurz auf den Kalender schauen muss, um zu wissen, dass man keine Fest-, Gedenk- oder Feiertage durcheinander gebracht hat. Der vergangene Mittwoch beispielsweise ist durchaus dazu angetan, Einzug in die Reihe dieser besonderen Momente zu halten. Zumindest in unserer Stadt, in der Neujahr und Weihnachten augenscheinlich traulich vereint schienen - im Angesicht der strahlenden Wiedereröffnung der Festhalle.Indizien für diese Mutmaßung könnten sein, dass Oberbürgermeister Helmut Reichling nebst Gattin Sigrid Hubert-Reichling die Zahl der geladenen Gäste so huldvoll begrüßte, wie dies ansonsten nur beim Defilee anlässlich des Neujahrsempfanges Usus ist. Untrügliches Zeichen der Festtagsstimmung aber war auch der Glanz, dieses melancholische Schimmern in den Augen all derer, die gekommen waren, die gute Stube der Stadt zu bestaunen. Das gibt's normal nur vorm Weihnachtsbaum. Und hätte Franz Beckenbauer an diesem Abend gefragt "Ja, iss denn heut' scho' Weihnachten?" - er hätte ein vielhundertstimmiges Ja zur Antwort bekommen.Denn für viele fand die Bescherung am Mittwoch statt, Zweibrücken hat seine Festhalle wieder, schöner und toller und multifunktionaler als sie je da gestanden hat. Farb' und Form gewordenes Relikt auch sehr persönlicher Momente des eigenen Lebens, die mehr oder weniger offen beim Small Talk preisgegeben wurden.Wer in den Gesprächen, die sich in Halle, Foyer, Gelbem Saal und dem auch nach der liebevollen Restauration noch immer besonderen Treppenhaus in netter Atmosphäre sehr schnell entsponnen, genau hinhörte, der durfte unzweideutig erfahren, dass die Festhalle allen in Zweibrücken am Herzen liegt. Bleibt die provozierende Feststellung: Ein traditionsreicher Bau, der auf so besondere Art Emotionen befördert, Erinnerungen weckt und Sentimentalitäten durchschimmern lässt, ist doch das pulsierendes Herz einer Stadt. Da sollte es doch allen Herzenssache sein, die Halle mit Leben zu füllen.

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