4000 Metaller bei Streikkundgebung

Zweibrücken. Gestern Morgen um kurz vor zehn Uhr ging in der Zweibrücker Wolfslochstraße nichts mehr. Busse hatten fast tausend Streikende aus Homburg, Bexbach und Kirkel zur Pallmann-Maschinenfabrik gebracht, von wo aus sie sich gemeinsam mit ihren dortigen Kollegen auf zum Marsch Richtung Terex-Demag in der Dinglerstraße machten

Zweibrücken. Gestern Morgen um kurz vor zehn Uhr ging in der Zweibrücker Wolfslochstraße nichts mehr. Busse hatten fast tausend Streikende aus Homburg, Bexbach und Kirkel zur Pallmann-Maschinenfabrik gebracht, von wo aus sie sich gemeinsam mit ihren dortigen Kollegen auf zum Marsch Richtung Terex-Demag in der Dinglerstraße machten. An der Kreuzung an der Ernstweiler Kirche vereinigte sich der gut einen halben Kilometer lange Tross mit dem Protestmarsch von John-Deere, der mit einem im Werk produzierten Feldhäcksler an der Spitze die Homburger Straße herunterzog.Auch die John-Deere-Mitarbeiter hatten Verstärkung von Kollegen aus den Saarpfalz-Kreis bekommen. 60 Busse hatte die IGMetall eingesetzt, um Streikende aus dem Saarland und Pirmasens nach Zweibrücken zu bringen. Insgesamt versammelten sich nach Gewerkschaftsschätzungen rund 4000 Menschen zur zentralen Warnstreikkundgebung vor der Gaststätte "Zum Beisl" in der Dinglerstraße. Die Dinglerstraße war von zehn bis etwa 12.30 Uhr von der Ernstweiler Kirche bis zur Bismarckstraße voll gesperrt.

"Der Streik ist gut für uns. Gerade wir Azubis brauchen dringend mehr Geld", sagte Maurice Schulz, der im dritten Lehrjahr bei Bosch in Homburg arbeitet. Und sein Kollege Pascal Braun fügte hinzu: "Das Geld ist ja da. Es ist nur ungerecht verteilt." Um diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, sei die Gewerkschaft, wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen, auch zu massiven Streiks bereit, schwor Armin Schild, der Leiter des IG-Metall-Bezirks Frankfurt, die unter der Rednertribüne Versammelten auf einen möglichen unbefristeten Arbeitskampf ein. Der könne schon kommende Woche starten, wenn die am Mittwoch beginnende dritte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern kein Ergebnis bringt. "Wir können streiken und wir werden streiken, wenn das notwendig ist", sagte Schild, der bei den Verhandlungen die Interessen der Metall-Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Thüringen vertritt.

Dass es bei den Auseinandersetzungen nicht nur um die von der IGMetall geforderten acht Prozent mehr Geld geht, betonte Werner Cappel, der erste Bevollmächtigte der IG-Metall-Verwaltungsstelle Homburg, die für den Saarpfalz-Kreis und die südliche Westpfalz zuständig ist. "Es geht um mehr. Und es geht auch um mehr Gerechtigkeit", sagte er. So arbeiteten allein bei Terex-Demag in Zweibrücken und Bierbach dauerhaft 500 Leiharbeiter, machten die gleiche Arbeit wie die Terex-Mitarbeiter, aber für viel weniger Lohn. Doch Terex weigere sich trotz voller Auftragsbücher vehement, diese Leute einzustellen. Deshalb müssten sich jetzt alle Kollegen solidarisch zeigen und gemeinsam für die Beseitigung dieser Ungerechtigkeiten kämpfen.

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