Nachholbedarf in Sachen Tourismus

Zweibrücken · Auch nach den drei Auftaktveranstaltungen für das geplante Stadt-Umland-Konzept können die Einwohner weiter ihre Vorschläge einbringen. Möglich ist das im Internet, bei der Stadtverwaltung Zweibrücken oder bei Bürgerbefragungen.

Eine Reihe neuer Vorschläge gab es auch gestern Abend während der Veranstaltung zum Stadt-Umland-Konzept im Zweibrücker Ratssaal. Während einer die Einrichtung eines Kletterparks mit Hochseilgarten ins Spiel brachte, forderte ein anderer, das Zweibrücker Einzelhandelskonzept aufzuweichen. Dieses sieht vor, dass neue großflächige Geschäfte innenstadtrelevante Sortimente wie Lebensmittel oder Schuhe nur dort verkaufen dürfen. Einmal mehr wurde auch die Verbindung der drei Biosphären Pfälzerwald, Nordvogesen und Bliesgau vorgeschlagen. Nach den drei Auftaktveranstaltungen geht die Ideensammlung weiter. Neben dem Internet werden im Frühjahr auch zusätzlich Bürger befragt. Das fertige Konzept soll dann am Ende des Jahres präsentiert werden. "Wichtig ist, dass wir die Projekte zügig benennen, die wir realisieren können", so die südwestpfälzische Kreisbeigeordnete Martina Wagner.

Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) erinnerte daran, dass Zweibrücken für viele Menschen in der Region "die Stadt" sei. Das aus der Tradition entstandene Geflecht gelte es, jetzt zu stärken. Er sieht die Notwendigkeit, sich im Bereich des Tourismus neu aufzustellen: "Wir sind kein Pfälzerwald." Vielmehr könnten viele Projekte gemeinsam mit Frankreich und dem Bliesgau angestoßen werden. Nötig seien in Zweibrücken auch seniorengerechte Einrichtungen, als eine Art Vorstufe zum Altenheim.

Ein Teilnehmer der Veranstaltung regte im Bereich des Tourismus eine zielgruppenorientierte Vermarktung an. Auch die Durchführung eines barocken Weihnachtsmarktes wurde genannt. Das Flugplatzgelände könnte für eine Flugschau oder ein Flugmuseum der geeignete Ort sein. Als Dauerbrenner wurde der vierspurige Ausbau der Bundesstraße B 10 und die Verlängerung der S-Bahn von Homburg nach Zweibrücken gefordert. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung sollte eine gemeinsame Standortvermarktung in der Region erfolgen. Beim Thema Energie wurden Kleinwindanlagen und die Ansiedlung eines Herstellers von elektrischen Speichern angeregt. Letzterer könnte dafür sorgen, dass Zweibrücken und das Umland zur Musterregion werden. Mit Blick auf die Gesundheit sei eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Krankenhäuser nötig, möglicherweise sogar eine Fusion. Sinnvoll seien auch Angebote im Bereich des sanften Sporttourismus, beispielsweise ein Hügelmarathon.

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