Mehr als Sonntagsreden gefordert

Zweibrücken · Am 19. Februar findet im Bürgerhaus in Maikammer die Sitzung des Jugendhauptausschusses der Sportjugend Pfalz statt. Zuvor diskutieren ab 18 Uhr Vertreter der Sportjugend mit Landtagsabgeordneten und solchen, die es werden wollen, über die Jugendarbeit im Sport.

 Der TuS Wattweiler wurde 2015 von der AOK für seine Jugendarbeit ausgezeichnet. Foto:Wille/pmz

Der TuS Wattweiler wurde 2015 von der AOK für seine Jugendarbeit ausgezeichnet. Foto:Wille/pmz

Die Sportjugend hat einen Fragenkatalog für die politischen Vertreter aufgestellt, der sich mit unterschiedlichen Problemen in der Jugendarbeit beschäftigt. Mit diesen stellt die Sportjugend Pfalz als einer der größten Jugendverbände Forderungen, um die qualitativ hochwertige Jugendarbeit in Vereinen und Verbänden auch weiterhin fortsetzen zu können. "Der Sport und vor allem die sportliche Jugendarbeit braucht nicht nur Sonntagsreden und verbale Lobeshymnen, sondern vielmehr die finanzielle Unterstützung ihrer permanenten Angebote, damit wir den steigenden Anforderungen gerecht werden können", fordert Stefan Leim (Neustadt), der Vorsitzende der Sportjugend Pfalz.

Konzentrierte sich die Jugendarbeit vor Jahren noch auf rein sportliche Aktivitäten, erwarte man heute von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, sich immer mehr mit gesellschaftlichen Problemen wie beispielsweise Gewalt-, Alkohol- und Drogenprävention oder Themen wie Integration und Inklusion auseinanderzusetzen. Jugendsekretär Peter Conrad (Hornbach), der die Fragen gemeinsam mit Stefan Leim zusammengestellt hat, sorgt sich um das eigentliche Kerngeschäft im Sportverein. "Seitenweise Anträge für Projekte zu schreiben nur um ein paar Euro zu erhalten, hindern unsere Jugend- und Übungsleiter daran, ihre vorwiegend praxisorientierten Aufgaben umzusetzen".

So habe das Land beispielsweise nach der Novellierung des Bundeskinderschutzgesetzes mit Rahmenvereinbarung und Prüfschema zur Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses weitere Hürden geschaffen, die man sicherlich auch einfacher hätte lösen können. "Da läuft man Gefahr, dass potenzielle Jugend- und Übungsleiter von vornherein vom Ehrenamt abgeschreckt werden", sind sich die Sportjugend-Verantwortlichen einig."

Auch die Finanzierung des Freiwilligendienstes in den vielen Vereinen und Verbänden steht zur Diskussion. Während an Ganztagsschulen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) vom Bildungsministerium übernommen wird, ist der finanzielle Aufwand bei einem FSJ im Verein aus vereinseigenen Quellen zu stemmen. Zu diesen und anderen Themen werden sich die Vertreter der Parteien in einer Diskussionsrunde stellen.

An der Podiumsdiskussion nehmen teil: CDU : Johannes Steiniger (MdB), SPD : Anke Simon (MdL), Bündnis 90/Die Grünen: Ruth Ratter (MdL), FDP : Steven Wink (Juli-Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2016, Wahlkreiskandidat Pirmasens, Listenplatz 5 der Landesliste), Die Linke : Julian Theiß (Wahlkreiskandidat Kaiserslautern, Listenplatz 4 der Landesliste).

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