25 Jahre Gasthaus Sutter Ein Ort für Freigeister und offene Menschen

Das Gasthaus Sutter feiert am Samstag seinen 25. Geburtstag unter Peter Rohr. Der Gastgeber verspricht eine große Party mit tollen Bands, feinem Sutteressen und selbstverständlich bei freiem Eintritt.

 Peter Rohr freut sich auf die große Geburtstagsparty am Samstag.

Peter Rohr freut sich auf die große Geburtstagsparty am Samstag.

In der Pirmasenser Straße in Niederauerbach steht das Gasthaus Sutter. Am 1. Juli 1993 hat Peter Rohr es übernommen. Seitdem ist das Gasthaus zu der Kultkneipe in Zweibrücken schlechthin geworden. Das liegt auch an der Symbiose zwischen Wirt, Personal und Gästen. Der Versuch einer Annäherung:

Wer den Gastraum betritt, der merkt: Hier ist schon viel passiert. Der Boden ist nicht mehr brandneu, das Holz an den Wänden auch nicht, und an den Tischen gibt es gefühlt keinen Stuhl, der zum anderen passt. Überall hängen Poster von Konzerten, die hier oder im angeschlossenen Erdgeschoss stattgefunden haben, Postkarten von Gästen, Fotos und allerlei Schnickschnack. Man kann es nicht anders sagen: Das Gasthaus Sutter umweht ein etwas abgelebter Charme. „Aber genauso muss das auch sein“, sagt Peter Rohr.

Der hatte eigentlich Elektriker gelernt und bei den Amerikanern gearbeitet. Als die Zweibrücken verließen, war für den damals 38-Jährigen klar: „Ich mache eine Kneipe auf.“ Verliebt hat er sich im Gasthaus Sutter in die schönen Fenster. Geschaffen hat er aber viel mehr als eine x-beliebige Kneipe.

„De Sutter“ wie das Gasthaus landauf landab heißt, ist ein Treffpunkt für Musiker, Künstler, Kreative und vor allem auch für Lebenskünstler und echte Originale. Dazu kommen Schüler, Studenten, Arbeiter. Genau diese Mischung macht Rohrs Laden aus. Es ist eine ehrliche Kneipe, die nichts anderes vorgibt zu sein, als sie ist. Und auch wenn es hier vielleicht nicht so fein aussieht, so ist hier doch eine ganz feine Haltung zuhause. Im Sutter ist jeder akzeptiert, man gehört schnell zur Familie. Einzig: Wer andere diskriminiert, der ist hier nicht wohlgelitten. Aber auch das muss so sein, denn nach diesem Motto lebt Rohr: „Leben und leben lassen“.

Entstanden sind hier Dutzende Bands, und manche grandiose und noch mehr verrückte Ideen wurden hier in langen Nächten an der Bar geboren. Viele der Bands proben auch im Nebengebäude, und die meisten davon hatten ihre ersten Bühnenerfahrungen im Erdgeschoss. Auch wenn Rohr das selbst nie für sich in Anspruch nehmen würde: Er hat wahrscheinlich mehr für die kulturelle Vielfalt der Stadt getan als alle anderen Zweibrücker. Er hat in seinem Gasthaus ein Klima geschaffen, das Raum lässt für Experimente, für Spinnereien und für Träume. Dieser Geist, der ist es, der „de Sutter“ so einzigartig macht.

Dazu kommt der kultige Pizzamittwoch. Da gibt es jede Pizza für drei Euro, ein Treffpunkt für Jung und Alt. An Heilig Abend gehört für die meisten Zweibrücker zwischen 25 und 50 der Besuch im Sutter dazu, wie der Festtagsbraten bei der Mama. Denn – da haben wir es wieder – die „Sutterleut“ sind wirklich wie eine Familie, das geht oft weit über gemeinsame Kneipenbesuche hinaus. Hier haben sich Paare gefunden, hier wurde geheiratet, und auch manche Kinder der Stammgäste sind inzwischen regelmäßig da. „De Peter“ ist dabei mittlerweile der Papa für alle, und diese Rolle füllt er mit einer sehr lustigen Art und viel Lebensweisheit aus.

Am Samstag nun wird groß gefeiert. Ab 17 Uhr spielen auf der Bühne im Biergarten die Country-Rocker „The last Gunslingers“ und danach „Sauvage“, eine karibische Partyband mit Reggea- und Claypso-Rhythmen. „Die waren schon mal da, die machen richtig Spaß“, sagt Rohr, der vor allem ein riesiger Musikfan geblieben ist. Danach legt DJ Playlist im Sutter zur After-
show-Party auf.
Es wird ein Familientreffen, soviel ist sicher. Aber in dieser Familie sind neue Mitglieder stets willkommen, auch am Samstag. Der Eintritt ist selbstverständlich frei. dob

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