Ein Abend im Dreivierteltakt

Zweibrücken · Es war ein solider Abend für Strauß-Fans mit großem Orchester und einem überzeugenden Ensemble, der in der Festhalle geboten wurde. Alleine der Zuspruch hätte angesichts der sehenswerten Gala größer sein können.

 Dreivierteltakt-Vergnügen pur: Impressionen aus der Gala. Foto: dau

Dreivierteltakt-Vergnügen pur: Impressionen aus der Gala. Foto: dau

Foto: dau

Über zwei Stunden lang standen am Mittwochabend die Werke von Johann Strauß in der Zweibrücker Festhalle im Mittelpunkt. Oper, Operette, ganz viel Dreivierteltakt und ein spielfreudiges Ensemble lockten dennoch nur mäßig viele Zuschauer in die Halle. Die rumänische Opera Romana Craiova unter der musikalischen Leitung von Gheorghe Stanciu präsentierte einen Querschnitt aus den bekanntesten Opern und Operetten von Johann Strauß ( 1825 - 1899 ), angefangen mit der Overtüre aus dem "Zigeunerbaron" und dargeboten vom 56 Musiker starken Orchester des Ensembles, welches im Orchestergraben der Festhalle spielte und nur zu hören, aber nicht zu sehen war. Die Figur des Zellenschließers "Frosch" aus der "Fledermaus", alias Moderator Peter Josch, führte als Conférencier durch den Abend und kündigte nicht nur einen musikalischen Blumenstrauß an, sondern tauchte vor jedem Operettenwechsel auf der Bühne auf, und schilderte mit Augenzwinkern das Leben von Johann Strauß und gab Inhalte zu den nachfolgenden Stücken an das Publikum in der Festhalle weiter. Neben der "Fledermaus" sang, spielte und tanzte das Ensemble aus Rumänien im ersten Teil der Gala auch Ausschnitte aus "Wiener Blut". Dabei begeisterten Ballett, Ensemble, Chor, aber auch Solisten, wie Renata Vari, als Rosalinde aus der "Fledermaus", und Serban Cristache als Barinkav im "Zigeunerbaron", mit Engagement und künstlerischem Können das Publikum. Farbenfrohe und aus der "Strauß-Zeit" übernommene Kostüme rundeten das Gesamtbild ab, welches in der Kulisse des Spiegelsaals eines fiktiven herrschaftlichen Anwesens platziert war. Viele bekannte Melodien sorgten für Mitwippen im Walzer-Takt bei den Besuchern der Festhalle, oder auch für Mitklatschen, wie zum Beispiel bei der populären "Tritsch-Tratsch-Polka" kurz vor der Pause.

Auch der zweite Teil des Abends brachte Stücke wie die "Fledermaus", erneut "Wiener Blut" und nochmal den "Zigeunerbaron" auf die Bühne. Ob "Kaiserwalzer" oder "An der schönen blauen Donau" - die Werke wurden von der Opera Romana Craiova professionell inszeniert und von den einzelnen Mitgliedern des Ensembles präsentiert.

Natürlich durfte der beliebte "Radetzky-Marsch" zum Finale nicht fehlen, hier wurde noch einmal alles gegeben von Chor, Ensemble und Solisten, unterstützt vom Zweibrücker Publikum, das begeistert Mitklatschte. Fazit: Ein solider Abend für Strauß-Fans mit großem Orchester und einem überzeugenden Ensemble, der durchaus etwas mehr Publikum und etwas mehr Applaus der Anwesenden hätte vertragen können!

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