Das letzte Neugeborene heißt Nora

Zweibrücken · Zum letzten Mal war am Freitag die Geburtshilfestation am Evangelischen Krankenhaus geöffnet. Als letztes Baby erblickt Nora das Licht der Welt. Künftig sind in Zweibrücken nur noch Hausgeburten möglich.

 Die Eltern Janine und Oliver Dahlhauser, der frisch gebackene große Bruder Mats und Baby Nora, das als letztes Neugeborene im Evangelischen Krankenhaus zur Welt kam.

Die Eltern Janine und Oliver Dahlhauser, der frisch gebackene große Bruder Mats und Baby Nora, das als letztes Neugeborene im Evangelischen Krankenhaus zur Welt kam.

Foto: Nadine Bröcker

Freitag ist der letzte Tag gewesen, an dem im Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken ein Kind zur Welt kommen konnte. Das tatsächlich als letztes in Zweibrücken geborene Baby heißt Nora Dahlhauser und hat von dem Trubel, der an diesem letzten Tag ausgerechnet um ihre Person gemacht wurde, so überhaupt nichts mitbekommen. Nora schlief friedlich in Mamas Arm, während ihr Bruder Mats sie vorsichtig und sichtbar stolz streichelte. 2670 Gramm ist die Kleine leicht, nur 48 Zentimeter groß und seit 8.20 Uhr waschechte Zweibrückerin.

Dass sie noch in Zweibrücken zur Welt kommen konnte, verdankt sie der Tatsache, dass sie per Kaiserschnitt entbunden werden musste und damit eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin das Licht der Welt erblickte. "Wir haben die ganze Zeit gehofft, dass es ein Zweibrücker Baby wird", erklärte Papa Oliver Dahlhauser - auch weil er selbst und Sohn Mats ebenfalls in Zweibrücken geboren wurden. Hätte Baby Nora am Morgen vor dem Kaiserschnitt doch noch einmal ihre Lage geändert, hätte die Familie aus Mauschbach vor einer Entscheidung gestanden. "Wahrscheinlich wäre dann die Wahl auf Pirmasens gefallen", sagte Oliver Dahlhauser. Trotz der anstehenden Schließung der Station fühlten sich die Dahlhausers gut betreut und stellten trotz bereits abgehängter Bilder in den Fluren keinen Unterschied in der Fürsorge fest. "Aber an der Stimmung merkt man schon, dass jeder geschockt ist", findet Oliver Dahlhauser. So begegneten ihm am Morgen die Schwestern mit Tränen in den Augen.

Irgendwann wird Nora dann von dem Trubel um sie erfahren, spätestens wenn ihre Eltern ihr die Geschichte vom letzten Baby in Zweibrücken erzählen, was sie auf jeden Fall vorhaben. Doch bis dahin gehen wohl noch ein paar Jahre ins Land. Doch erst einmal wollte Papa Oliver, der auch während der Geburt im Operationssaal mit dabei war, mit Söhnchen Mats anstoßen. Mit Malzbier versteht sich.

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