Schneiderlein mit frischem Anstrich

Zweibrücken · Vor rund 60 Kindern hat das Berliner Theater Zitadelle „Das tapfere Schneiderlein“ als Puppenspiel aufgeführt. Damit hat die Jugendbücherei Zweibrücken ihre traditionelle Herbstreihe „Kultur für Kinder“ eröffnet.

Das tapfere Schneiderlein ist König und zwar ein besonders guter und gerechter. Mit dem Happy End begann die Aufführung des Märchenklassikers in der Jugendbücherei Zweibrücken am Montag. Damit die rund 60 kleinen Zuschauer die Geschichte dennoch zu sehen bekamen, erinnerte sich das Schneiderlein an seinen Werdegang und Daniel Wagner vom Berliner Theater Zitadelle ließ die Erinnerungen mit Schau- und Puppenspiel lebendig werden: "Mein Vater stellt dir noch eine Aufgabe, bevor du mich heiraten darfst. Du sollst das Wildschwein fangen", klagt die Prinzessin. Doch das Schneiderlein strotzt vor Selbstbewusstsein: "Dat Wildschwein? Dat ist ja leichter als'n Knop annähen." Es spricht Dialekt, wohlgemerkt.

Der König macht es ihm wahrlich nicht leicht. Nachdem er seine Gürtelaufschrift "Sieben auf einen Streich" falsch gedeutet und es in seine Dienste genommen hat, will er es nun wieder loswerden. Zu gefährlich scheint dem König der Mann, von dem alle glauben, er hätte sieben Männer erschlagen, obwohl es eigentlich nur Fliegen waren. Und die sich anbahnende Liebe zwischen dem Fremden und seiner Tochter, versucht der König auch nach Kräften zu blockieren. "Maria, ich muss dir etwas sagen, unter vier Augen", bittet das Schneiderlein. "Ok, ich mache die Augen zu", so der König.

Mit viel Humor verleiht das Berliner Theater dem Klassiker einen frischen Anstrich. Besonders poetisch: eine Schattenspielpassage. Nach der Aufführung schwärmt der fünfjährige Joscha von den Riesen: "Die waren so witzig." Julian hingegen haben die verzwickten Aufgaben am besten gefallen. Auch Anne Detzler, Leiterin der Jugendbücherei, ist begeistert von der Aufführung, die die Herbstreihe der Bücherei "Kultur für Kinder" eröffnet hat. "Kulturarbeit ist uns wichtig und wir hoffen auch, durch die Veranstaltungen neue Leser zu gewinnen."

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