Riesen-Schwenker ist vermessen

St Ingbert · Der St. Ingberter Riesenschwenker im Schürer Wald soll ins Guinness-Buch der Rekorde. Zunächst wird er in der Kategorie Douglasien-Stammholz-Schwenker gemeldet werden. Rund 100 Gäste verfolgten am Samstag die offizielle Vermessung. Eine Höhe von 14,10 Metern wird nach Dublin gemeldet.

 Mit dem Hubkorb der Feuerwehr wurde der Riesenschwenker am Samstag im Wald bei Schüren vermessen. Foto: Cornelia Jung

Mit dem Hubkorb der Feuerwehr wurde der Riesenschwenker am Samstag im Wald bei Schüren vermessen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Nachdem im November vergangenen Jahres der "Monsterschwenker" seine Feuertaufe bestand, soll er als größter Douglasien-Stammholz-Schwenker Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde finden. Für die offiziell-amtliche Mess-Aktion am Samstag hatten Saarforst und die Stadt St. Ingbert zum ersten Freistil-Schwenken in den Schürer Wald eingeladen. Zuvor waren Zeugen aus dem öffentlichen Leben der Stadt benannt worden, die mit ihrer Unterschrift die Richtigkeit der gemessenen Höhe bestätigen sollten.

Zwar sagte Saar-Umweltminister Reinhold Jost seine Teilnahme an der Veranstaltung, die kurz nach zwölf Uhr begann, kurzfristig ab, aber Dietmar Glandien, Chef der St. Ingberter Polizeiinspektion, Andreas Menges von der Feuerwehr, Ulli Meyer als Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte und Frank Lenhart, für den Schwenker-Bau verantwortlicher Statiker, nahmen ihre Nominierung wahr und waren eifrig bei der Sache. Die Feuerwehrleute wurden nicht müde, mehrmals den Hubkorb auf Schwenkerspitzen-Höhe hochzufahren, bis alle Medien ihr offizielles Foto und dokumentiert hatten, dass alles mit rechten Dingen zuging. Hoch oben legte Lenhart eine Holzlatte waagerecht an den höchsten Punkt des Schwenkers und las auf dem Laser-Messgerät Höhen zwischen 14,098 und 14,135 Meter ab. Derweil drehte sich unten der Riesenrost, auf dem sich die paar Würstchen, Schwenker und Spieße auf drei Meter Durchmesser vergleichsweise einsam ausnahmen. Denn trotz 20 000 Klicks von XXL-Schwenker-Interessierten, denen die Schwenker-Aktion bei Facebook im Internet gefiel, kamen schätzungsweise nur rund 100 Neugierige. Doch die hatten ihren Spaß, genossen das nicht alltägliche Gemeinschaftserlebnis, das Wetter, das Essen und die Getränke. Auch Klaus Bömches aus Schonach im Schwarzwald ließ sich das Ereignis nicht entgehen. "Wir haben Schwarzwälder Kirschtorte und Schwarzwälder Schinken, aber Schwenker gibt es bei uns nicht", so der Baden-Württemberger. Er fand das gemeinsame Grillen eine tolle Sache. Sein Bekannter aus Spiesen zeigte ihm den Riesenschwenker in der Zeitung. "Ich konnte mir das trotzdem nicht so recht vorstellen, was das für Dimensionen sind", so der Gast, "den muss man einfach gesehen haben." Horst Kastel sei sein persönlicher Schwenkmeister, bei dem er die Technik das erste Mal gesehen hatte. Auf die Frage, wie groß denn der Schwenker des 79-Jährigen daheim ist, zeigt der saarländische Bekannte fast schon verschämt eine zirka 50 Zentimeter Spanne zwischen seinen zwei Händen. Klar, dass sich der heimische Schwenkgrill-David vergleichsweise winzig neben dem Schürener Goliath ausnimmt. Als dann die Höhe mit 14,10 Meter feststand, bedankte sich Bodo Marschall bei allen, die beim Bau und der Vermessung mitgewirkt haben. "Ich finde es gut, dass die Stadt den Zeitgeist erkannt und der Saarforst mit solch einer Aktion Mut bewiesen hat", so der Förster. Es sei gar nicht so verkehrt, dass keine Massen zum Rekordversuch pilgerten, so hätte die Aktion Lokalkolorit und man könne "miteinander schwätze". Bürgermeister Pascal Rambaud fand es großartig, dass Saarforst so etwas möglich gemacht hat und freute sich bereits auf 2016, wenn vielleicht am letzten September-Wochenende wieder auf den Rost aufgelegt werden kann. "Wir wollen den Rekord", so Rambaud. Doch zuerst müssen die Bestätigungspapiere nach Dublin geschickt werden. Ulli Meyer fing bereits vor Ort im Schürener Wald mit dem Ausfüllen an. Natürlich hofft auch Bodo Marschall, dass der Schwenker die Anerkennung bekommt, die ihm schon wegen seiner Größe zustehe. Er wäre aber nicht er selbst, wenn er nicht noch einen Plan B in der Tasche hätte: "Wenn das jetzt nicht klappt, dann können wir immer noch in der Kategorie ,Schwerster Schwenker' antreten."

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