NS-Raubkunst wird Chefsache im Kanzleramt – Neue Stiftung geplant

Berlin · Die Bundesregierung will die Initiativen zur Suche nach NS-Raubkunst in Museen, Archiven und Bibliotheken unter dem Dach des neuen „Deutschen Zentrums Kulturgutverluste“ stärken. Das geht aus einem Vorschlag von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) an die Länder und Kommunen hervor.

Dabei sollen die Finanzmittel des Bundes für Provenienzforschung von jetzt 2,7 Millionen Euro im Jahr deutlich erhöht werden. Die Stiftung mit Sitz in Magdeburg und einer Vertretung in Berlin soll noch in diesem Sommer eingerichtet werden.

"Nicht erst der Fall Gurlitt und die Reaktion im In- und Ausland haben deutlich gemacht, dass wir unsere Anstrengungen in der Provenienzrecherche und Restitutionsfragen ausbauen müssen", sagte die Kulturstaatsministerin. Das "Deutsche Zentrum Kulturgutverluste - German Lost-Art Foundation" werde als Stiftung Bürgerlichen Rechts gegründet. "Wir wollen damit einen zentralen Ansprechpartner für dieses komplexe Thema schaffen und transparent darüber informieren", sagte Grütters.

In die Stiftung sollen die Magdeburger Koordinierungsstelle mit ihrer Datenbank Lostart.de, die Beratende Kommission für Streitfälle (Limbach-Kommission) sowie die Berliner Arbeitsstelle für Provenienzforschung eingebunden werden. Auch die "Taskforce" im Zusammenhang mit der Gurlitt-Sammlung sowie die Forschungsstelle für "Entartete Kunst" der Freien Universität Berlin würden integriert. Die Stiftung solle sich auch mit den Kulturgutverlusten in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der DDR befassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort