Leserbrief Verbände wollen Saarländern das Auto abgewöhnen Wir brauchen Umwelt-Moral

 Mehr Radinfrastruktur und bessere Bus- und Bahnverbindungen werden doch mittlerweile fast überall als Lösung einiger Probleme des Autoverkehrs angesehen. Dass die beiden angeführten Verbände (ADFC Saar und VCD Saar) dies anstreben, unterstütze ich.

Dass sie aber den Saarländern das Auto abgewöhnen wollen – wie Sie in Ihrer Überschrift „Verbände wollen Saarländern das Auto abgewöhnen“ unterstellen – glaube ich Ihnen nicht. Leider waren die Umweltschützer bisher nicht gut darin, ihre Ziele durchzusetzen. Dazu war der geballte Widerstand der Autofahrer in den Entscheidungsgremien zu stark. Deshalb reicht es nicht, nur nach besseren Radwegen und Bahnverbindungen zu rufen, sondern das Auto muss in die Überzeugungsarbeit eingebunden werden. Den Autofahrern – wie übrigens auch den Fleischessern und Vielfliegern – müsste klar gemacht werden, dass es unmoralisch – also unanständig – ist, immer mehr fossile Energien zu verbrennen. Sie schädigen sich selbst und ihre Mitmenschen – also auch mich und uns. Unsere Gesellschaft hat nur noch nicht gemerkt, dass Mord und Selbstmord, die von einem Kollektiv begangenen werden, genauso sanktioniert gehörten wie von Individuen begangene Taten. Wenn den Menschen nicht klar wird, dass man sich an die Regeln der Umwelt-Moral halten sollte, werden die „Einschläge“ aller Art immer näher kommen. Wir können dies an der immer deutlicher werdenden Klimakatastrophe – unser Dauersommer – erahnen.

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