Mit dem Latein am Ende

Meinung: Mit dem Latein am Ende

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Mit dem Latein am Ende

Von Dietmar Klostermann

Unerhörtes tut sich im Vatikan. Bei der Synode zu Ehe und Familie spitzten gestern die Bischöfe die Ohren, als zwei Ehepartner aus Sydney frank und frei bekannten, sie hätten nach ihrer Hochzeit nichts als Sex im Sinn gehabt. Herrgott sapperment, mag da mancher Würdenträger gedacht haben, wohin wird uns Papst Franziskus noch führen! Der knabberte derweil vergnügt an Schokokeksen, die er auch großzügig verteilte. Ja, die Reformen des Papstes fordern ihre Opfer. So werden Heerscharen von Lateindolmetschern arbeitslos: Das eineinhalbstündige Grundsatzreferat wurde erstmals seit mehr als 1600 Jahren nicht auf Latein , sondern auf Italienisch gehalten. Aber auch wenn der Papst mit dem Latein am Ende ist: Im nächsten Reformschritt könnte er Live-Übertragungen der Synoden gestatten und mit Werbepausen so viel Geld sammeln, dass er damit die Umschulung der Lateindolmetscher locker finanziert. Denn die Einschaltquoten werden himmlisch sein.

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