Berliner Pandas Bambusfremde Gedanken

Meinung | Glosse · Ein schlimmer Verdacht drängt sich auf: Ist Pandabärin Meng Meng, der neue Star im Berliner Zoo, vielleicht gar kein richtiges Weibchen? Denn mögen sich auch Geschlechterrollen wandeln, zeigt sie doch in einem Punkt eindeutig unfeminines Verhalten. So vergreift sich die vierjährige Panda-Dame neuerdings mit großer Freude am frisch gepflanzten Deko-Bambus, der eigentlich ihr Gehege zieren soll. Solche Verhaltensweisen wie das Aufessen der Wohnungsverschönerung zeigen dekorationsfixierte Frauen normalerweise nie – höchstens bei Schokoladeneiern nach Ostern. Na gut, der Pandabärin schmeckt der frische Bambus vielleicht einfach besser, versucht eine Zoosprecherin sie zu entschuldigen. Und das drei Jahre ältere Pandamännchen Jiao Qing ist offenbar zu ruhig, um das quirlige Pandamädchen auf andere, bambusfremde Gedanken zu bringen.

Das bedeutet aber nicht, dass es mit den beiden nichts werden kann. Im Gegenteil. Folgt doch Meng Meng am Ende vielleicht der weiblichen Mehrheit und erkennt: Das eine ist zum Anbeißen, das andere sieht gut aus. Und wozu das eigene Männchen gehört, ist von Fall zu Fall verschieden.

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