Verleihung am 24. Februar Oscar-Nominierungen mit Überraschungen

Los Angeles · Mit je zehn Nominierungen gehen die Filme „The Favourite“ und „Roma“ als große Favoriten ins Oscar-Rennen. „Werk ohne Autor“ ist zwei Mal nominiert.

    Popstar Lady Gaga: Sie ist als beste Darstellerin in „A Star is born“ nominiert.  Foto: Strauss/Invision/AP/dpa

  Popstar Lady Gaga: Sie ist als beste Darstellerin in „A Star is born“ nominiert. Foto: Strauss/Invision/AP/dpa

Foto: dpa/Jordan Strauss

(kna/red) Ob es zum zweiten Auslands-Oscar reicht? Regisseur und Autor Florian Henckel von Donnersmarck, Oscar-Gewinner 2007 für „Das Leben der anderen“, ist mit seinem jüngsten Film „Werk ohne Autor“ einer von fünf Oscar-Nominierten in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“ – und damit im Rennen um die diesjährigen „Academy Awards“, die am 24. Februar in Los Angeles verliehen werden. Zudem ist der Film über ein Künstlerleben in der Kategorie „Beste Kamera“ nominiert, für die visuelle Gestaltung durch Kameramann Caleb Deschanel.

Gestern hat die „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ ihre Nominierungen bekannt gegeben: Sowohl Spike Lees „BlacKkKlansman“ als auch Peter Farrellys „Green Book“ gehören zu den Filmen, die für einen Oscar als bester Film nominiert sind. Das Thema Rassismus, das beide Filme auf hintersinnig-tragikomische Weise aufgreifen, scheint für die Academy-Mitglieder besondere Dringlichkeit zu haben.

Unter die illustren Acht, die um die Auszeichnung konkurrieren, hat es außerdem auch der „schwarze“ Blockbuster aus dem Marvel-Universum „Black Panther“ geschafft – nebenbei auch die erste Comic-Verfilmung, der diese Ehre zuteil wird. Auch  Bradley Coopers Neuinterpretation von „A Star Is Born“ kämpfen mit Lady Gaga und Adam McKays „Vice“ um die Ehre als „Bester Film“.

Zahlenmäßige Favoriten sind Filme, die nicht aus den USA stammen: Alfonso Cuarons Netflix-Produktion „Roma“ – die einlenkende Haltung des Streamingdienstes in Sachen Kinoauswertung hat sich sichtlich ausgezahlt — und Yorgos Lanthimos‘ historische Satire „The Favourite“ gehen in jeweils zehn Kategorien ins Rennen. Darunter sind die glamourösen Sparten „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Beste Hauptdarstellerin“. Auch das Porträt der Band Queen, „Bohemian Rhapsody“, kann sich mit fünf Nominierungen Hoffnungen auf einen Preis machen, unter anderem als bester Film und für den besten Hauptdarsteller. Neben Freddie-Mercury-Darsteller Rami Malek haben es auch weitere Newcomer in die Darsteller-Auswahl geschafft: So finden sich die „Roma“-Darstellerinnen Yalitza Aparicio und Marina de Tavira sowie die Musikerin Lady Gaga in ihren Kategorien neben erstmals nominierten Darstellerinnen wie Olivia Colman und Regina King. Dagegen ist Glenn Close für „Die Frau des Nobelpreisträgers“ zum siebten Mal nominiert – und für die Charakterdarstellerin wäre es die erste Auszeichnung.

Kaum weniger überfällig wäre die Ehrung für Amy Adams, die in der Nebendarstellerin-Kategorie mit „Vice“ zum sechsten Mal ins Oscar-Rennen geht. Spannend verspricht vor allem das Hauptdarsteller-Duell zu werden: Neben Malek dürften hier mit Christian Bale (als Dick Cheney) und Willem Dafoe (als Vincent van Gogh) zwei weitere biografische Leistungen gute Chancen haben.

Berücksichtigt hat die Academy zudem eine Co-Produktion des Südwestrundfunks (SWR): „Of Fathers and Sons“, ein Film über einen Syrer, der seine zahlreichen Söhne zu radikalen Islamisten erzieht, ist als bester Dokumentarfilm nominiert.

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