Neunkircher Kulturpoltik Kultur-Aufbruch muss weitergehen

Man muss wohl doch schon älter sein, um würdigen zu können, welch’ massiven Imagewandel Neunkirchen geschafft hat. Und sich daran erinnern, aus welcher Depression die einstige Industriestadt raus musste, die mit dem Eisenwerk nicht nur die Jobs, sondern auch den Identitätsanker verlor.

Neunkirchen muss kulturpolitische Weichen neu stellen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Heute aber ist das Label „Kulturstadt Neunkirchen“ kein Hirngespinst eines überambionierten Oberbürgermeisters mehr, was mancher anfangs dachte. Die Gebläsehalle zieht kräftig Publikum. Der Rohrbach-Filmpreis wuchs quasi aus dem Nichts. Und selbst wenn man sich mit der Co-Produktion von Profi-Musicals überhebt, zeigte das Amateur-Musicalprojekt doch beispielhaft, wie Bürger sich für den Wandel durch Kultur begeistern lassen. Noch-OB Jürgen Fried darf sich vieles davon hoch anrechnen lassen. Nun aber geht der umstrittene Kulturgesellschafts-Chef Uwe Wagner, den man klugerweise von außen holte. Auch Frieds Amtszeit endet nächstes Jahr. Rasch könnte die schöne Neunkircher Kulturblüte da verdorren. Wenn Frieds Nachfolgerin oder Nachfolger nicht genauso robust für die Kultur kämpft. Und wenn man den neuen Kulturgesellschafts-Chef, wie’s die Spatzen längst aus dem Rathaus pfeifen, naheliegend intern finden will, man auf Harmonie statt auf Gestaltungskraft setzt.

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