Neu im Kino Intelligenter Grusel bei „A Quiet Place 2“

Saarbrücken · „Ein Ton – und du bist tot.“ So einfach wie effektiv ist die Prämisse der postapokalyptischen Welt in „A Quiet Place 2“ von John Krasinski. Der Film ist der Nachfolger des hochgelobten Überraschungs-Hits von 2018. Nur Stille rettet die wenigen Überlebenden, nachdem Außerirdische die Erde befallen haben und auf alles Jagd machen, was auch nur das geringste Geräusch von sich gibt.

Das Erfrischende an der Fortsetzung ist, dass Autor und Regisseur John Krasinski sich nicht mit dem „und dann“ eines simplen Sequels zufriedengibt, sondern das vielschichtige Komplementärstück zum ersten Teil entwickelt, das als eigenständiger Film funktioniert. Hielt der erste Teil sich noch an die Perspektive der Eltern, die ihre Kinder um jeden Preis beschützen und ihnen auch in der Apokalypse noch eine Ahnung von Alltag vermitteln wollen, schwenkt die Fortsetzung jetzt auf die beiden Jugendlichen um. Der ängstliche Marcus und die mutige Regan müssen schnellstens erwachsen werden.

Dieser Perspektivwechsel spinnt nicht nur die Familiengeschichte fort, sondern erweitert vor allem die fesselnde Grundannahme des ersten Films. Die Aliens reagieren auf Geräusche, deshalb müssen sich die Menschen nahezu lautlos bewegen. Die Familie kann sich allerdings in Gebärdensprache verständigen, denn Regan ist gehörlos. Dabei schneidet der Film auf der Soundebene effektvoll zwischen Regans akustischer Wahrnehmung und der allgemeinen Außenwahrnehmung hin und her.

Die Regie nutzt die ganze Palette aus vollkommener Stille, angespannter Wortlosigkeit, berauschenden Naturgeräuschen und die Ruhe durchbrechender Schreckmomente aus, um den Spannungsbogen dieses Überlebensthrillers am Anschlag zu halten. Sehr sehenswert.

Läuft in einigen Kinos der Region.

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