Karstadt-Geschäft vorerst gesichert - Bayern sagt Quelle Staatshilfe zu

Essen. Die Arcandor-Pleite wird nach Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg (Foto: dpa) bei der Warenhauskette Karstadt Arbeitsplätze kosten. Es werde "letzten Endes auch betriebsbedingte Kündigungen geben müssen", sagte Görg gestern in Essen. Eine Aufgabe einzelner Karstadt-Häuser sei nicht auszuschließen

Essen. Die Arcandor-Pleite wird nach Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg (Foto: dpa) bei der Warenhauskette Karstadt Arbeitsplätze kosten. Es werde "letzten Endes auch betriebsbedingte Kündigungen geben müssen", sagte Görg gestern in Essen. Eine Aufgabe einzelner Karstadt-Häuser sei nicht auszuschließen. Karstadt brauche im Insolvenzverfahren zunächst aber kein frisches Geld, um den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten, sagte Görg. "Die Lieferanten haben uns erlaubt, die Häuser offen zu halten." Für den Juni liege die Warenhauskette mit den Umsätzen über den Zahlen des Vorjahres und über dem Plan. Es sei festzustellen, dass "die Kunden mit den Füßen abstimmen und uns die Treue halten", sagte Görg. "Wir benötigen für Karstadt keinen Massekredit", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter. "Die Finanzierung des Weihnachtsgeschäfts trauen wir uns im Rahmen der bestehenden Verträge zu." Ein Massekredit gibt insolventen Firmen die Möglichkeit, den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten. Unterdessen wurde am späten gestrigen Abend bekannt, dass die bayerische Staatsregierung dem insolventen Fürther Versandhaus Quelle mit knapp 21 Millionen Euro helfen will. Der Freistaat sei bereit, sich entsprechend an einer Bund-Land-Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro zu beteiligen, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts zusammen mit Vertretern des Unternehmens. Damit soll die Finanzierung der Druckkosten für den neuen Quelle-Katalog ermöglicht werden. Er habe dies auch bereits mit Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) telefonisch besprochen. Jetzt sei es Aufgabe der Banken, eine Konsortiallösung zur Finanzierung des Quelle-Geschäftsbetriebs sicherzustellen. Falls dies gelinge, werde von Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg der Druckauftrag für den Katalog gegeben. Dies sei für die Arcandor-Tochter Quelle sehr wichtig. Seehofer betonte, es sei "rasches Handeln für den Fortbestand" des Unternehmens notwendig. dpa/ddp

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