Jetzt auch noch Martin Walser

München. Der Schriftsteller Martin Walser hat den Rücktritt von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als "Sieg der Moral" bezeichnet. An den Universitäten habe sich "die Sauberkeitsmoral total durchgesetzt", sagte der 83-Jährige dem Magazin "Focus". Abschreiben sei endgültig "ein unverzeihliches Verbrechen" geworden

München. Der Schriftsteller Martin Walser hat den Rücktritt von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als "Sieg der Moral" bezeichnet. An den Universitäten habe sich "die Sauberkeitsmoral total durchgesetzt", sagte der 83-Jährige dem Magazin "Focus". Abschreiben sei endgültig "ein unverzeihliches Verbrechen" geworden. "Früher, in weniger moralempfindlichen Zeiten, wären die Studenten und Doktoranden auf die Straße gegangen dafür, dass einer abgeschrieben haben darf und trotzdem Minister bleiben kann", sagte Walser weiter. Ihm tue Guttenberg leid.Auch er habe schon einmal versucht abzuschreiben, bekannte der Schriftsteller: "Ich war an meinem Abiturtag in der Mathematikprüfung dringend auf Abschreibe-Hilfe angewiesen." Ihm sei das Spicken jedoch nicht gelungen, "weil der, der neben mir saß, meine Not nicht teilen konnte oder wollte". Er sei trotzdem durchgekommen. "Und ich sage heute: Ich hätte gern abgeschrieben und würde in einer vergleichbaren Situation wieder abschreiben." dpa

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