IWF fordert von Griechenland höheres Reformtempo

Washington · Griechenlands Finanzminister Giannis Varoufakis hat von den Geldgebern seines Landes bei der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank eine klare Botschaft mit auf den Weg bekommen: IWF-Direktorin Christine Lagarde , EZB-Chef Mario Draghi und mehrere Minister aus Euroländern forderten am Wochenende, dass Athen dringend verbindliche Reformzusagen präsentiert.Eine Atempause im Ringen mit den Geldgebern könnte Griechenland durch einen angestrebten Milliardendeal mit Russland bekommen.

"Mehr Arbeit, viel mehr Arbeit ist jetzt notwendig", sagte Draghi am Samstag in Washington an die Adresse Athens. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte, dass sich jeder einen Erfolg Griechenlands wünsche. Die Eurozone sei heute allerdings besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren, "sollte die Krise eskalieren". Lagarde erklärte, dass sie "nicht nur eine Beschleunigung, sondern auch eine Vertiefung der Arbeit" der Verantwortlichen in Athen erwarte.

Ungewöhnlich deutlich nahm die IWF-Generaldirektorin den griechischen Finanzminister in die Pflicht. Varoufakis' Job sei es, "tief in die Analyse zu gehen" und Zahlen zu Wachstum, Einnahmen und Ausgaben vorzulegen. Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung droht Athen die Zahlungsunfähigkeit und womöglich das Ausscheiden aus dem Euro. Die Verhandlungen mit den Geldgebern von IWF, EZB und EU-Kommission über ein Reformprogramm - Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Kredittranche - machen keine Fortschritte.

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