Euro-Gruppe verstärkt Druck auf Griechenland

Brüssel · Das hochverschuldete Griechenland bereitet den EU-Partnern mehr Sorge, als sie offiziell zugeben. Nach dem Treffen der Finanzminister aus der Währungsunion rief Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem gestern Abend ein Krisentreffen im kleinen Kreis ein – unter anderem mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), dessen französischem Kollegen Pierre Moscovici und Christine Lagarde, der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Der Grund: Athen wird zunehmend reformmüde, eine Einigung mit der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF über weitere Reformen und Kürzungen steht seit Monaten aus - unter anderem, weil Uneinigkeit über das Stopfen von Finanzlücken herrscht. "Das dauert zu lange", kritisierte Dijsselbloem.

"Es bedarf weiterer Anstrengungen. Griechenland muss auf dem Reformkurs bleiben", mahnte Schäuble. Die Wahrscheinlichkeit eines dritten Rettungsprogramms werde größer, hieß es in Brüssel. Experten gehen bis 2016 von einem Finanzbedarf von zehn bis zwölf Milliarden Euro aus. Die Regierung in Athen, die derzeit den EU-Vorsitz innehat, hat ein drittes Rettungspaket ausgeschlossen und will sich von Ende 2014 an wieder selbst am Kapitalmarkt finanzieren und damit neue Sparauflagen vermeiden.

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