Frische Blicke auf oft übersehene Details

Saarbrücken. Sich selbst zu bespiegeln ist oft genug das Geschäft des Künstlers und bringt schlimmstenfalls außer Klischees wenig zustande. Erfreulich daher, wenn sich der Blick auf die Welt draußen richtet und in Bildern gefasst wird, die keine Klischees sein wollen

 Im Treppenhaus der Mügelsbergschule. Foto: Bettina Treinen

Im Treppenhaus der Mügelsbergschule. Foto: Bettina Treinen

Saarbrücken. Sich selbst zu bespiegeln ist oft genug das Geschäft des Künstlers und bringt schlimmstenfalls außer Klischees wenig zustande. Erfreulich daher, wenn sich der Blick auf die Welt draußen richtet und in Bildern gefasst wird, die keine Klischees sein wollen.

Bereits 2011 fanden sich dazu acht angehende Kunsterzieher, Künstler und Designer an der Hochschule der Bildenden Künste Saar unter der Leitung des Absolventen und Lehrbeauftragten, dem Fotografen und Medienkünstler Henrik Elburn, zusammen. Ihr Augenmerk galt der Architekturepoche der 1950er und 1960er Jahre, die heute oft nur noch in Restbeständen vorhanden ist. Absicht war es, die Formen- und Materialvielfalt jener Epoche im Bild zu bergen und damit einen Akzent auf eine für Saarbrücken wichtige Zeit des Aufbruchs zu legen. Das passt, zeigt doch das Saarlandmuseum derzeit Kunst der 50er Jahre, vielfach von Absolventen der Vorgängerin HBK. Zudem nimmt sich das Baudezernat der Landeshauptstadt gerade der "Modernen 50er Jahren" an.

Mit Ansichten von 19 Gebäuden im Stadtraum Saarbrücken, von der Betonkirche St. Mauritius über die Stadtautobahn, Wohnsiedlungen auf der Folsterhöhe bis zum Gesamtkunstwerk Mensa der Saar-Universität hat man Typisches, aber gerade was die Wohnanlagen betrifft, scheinbar Alltägliches in den Blick genommen. Die Details - Fenster, Balkone, Treppenhäuser, Fassaden - sind im Focus. Die Ergebnisse inszenierten die Teilnehmer in der Galerie der HBK-Saar. Die Auswahl begleitete die Recherche zur Geschichte der Gebäude. Ebenso überlegt ging man an Bildaufbau und Bildgestaltung. Beides zusammen sorgt für sehr solide Ergebnisse. Dabei begegnet dem Betrachter das, was er kennt - und meist übersieht. Hier lädt es sich aus der Sicht der Fotografen noch einmal mit besonderer Qualität auf. sg

Bis 23. Januar. Mi bis Fr:

17 bis 20 Uhr. Sa: 12 bis 18 Uhr.

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