Enke-Witwe geht gegen Theaterstück über depressiven Torwart vor

Berlin/Hannover. Teresa Enke, Witwe des 2009 gestorbenen Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke, geht mit Hilfe eines Rechtsanwalts gegen das Berliner Maxim Gorki Theater vor. Sie will verhindern, dass ihre Familientragödie auf der Bühne vermarktet wird. Anlass ist das Stück "Demenz, Depression und Revolution" von Fritz Kater

Berlin/Hannover. Teresa Enke, Witwe des 2009 gestorbenen Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke, geht mit Hilfe eines Rechtsanwalts gegen das Berliner Maxim Gorki Theater vor. Sie will verhindern, dass ihre Familientragödie auf der Bühne vermarktet wird. Anlass ist das Stück "Demenz, Depression und Revolution" von Fritz Kater. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Theaterchef Armin Petras. Das Stück habe Teresa Enke sehr verärgert, da es sich ungefragt an der Enke-Biografie von Ronald Reng orientiere, so der frühere Manager des Torwarts, Jörg Neblung.Mehrere Medien hatten berichtet, dass die Witwe eine Klage gegen das Theater prüft. Der Keeper von Hannover 96 litt unter schweren Depressionen und nahm sich 2009 das Leben. Das am Samstag uraufgeführte Stück besteht aus drei Teilen. Im Mittelteil geht es um einen depressiven Torwart, der Suizid begeht, und um seine Frau. Auch vom Tod des Kindes ist die Rede. Die Tochter der Enkes war im Alter von zwei Jahren gestorben.

Das Theater teilte mit, dass sich Anwälte von Teresa Enke gemeldet hätten, will sich jedoch nicht weiter äußern. Enkes Anwalt spricht von "eindeutigen Persönlichkeitsrechtsverletzungen", der Berliner Henschel Schauspiel Theaterverlag, der die Nutzungsrechte des Stückes verwaltet, weist dies zurück. dpa

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