Stille Trauer um Robert Enke: "Wir vergessen dich nicht"

Hannover. Still und dezent hat Hannover am ersten Todestag Robert Enkes um den Ex-Nationaltorhüter getrauert. Massenhafte Bestürzung wie vor einem Jahr nach dem Selbstmord des Spielers von Bundesligist Hannover 96 blieb gestern aus

Hannover. Still und dezent hat Hannover am ersten Todestag Robert Enkes um den Ex-Nationaltorhüter getrauert. Massenhafte Bestürzung wie vor einem Jahr nach dem Selbstmord des Spielers von Bundesligist Hannover 96 blieb gestern aus. Die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um Präsident Theo Zwanziger, Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff gedachte Enke mit dessen Witwe Teresa unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf dem Friedhof. "Wir vergessen dich nicht", stand auf einem Kranz, den Zwanziger, Löw und Bierhoff am Grab niederlegten. 96-Clubchef Martin Kind, und Enke-Berater Jörg Neblung nahmen an der Zeremonie in der Friedhofskapelle teil.Enke, der unter Depressionen litt, hatte sich am 10. November 2009 vor einen Zug geworfen. An der Todesstelle blieben Anteilsbekundungen aus, am Friedhof fanden sich kaum Anwohner ein. Witwe Teresa Enke hatte darum gebeten, den Trauerkreis am Grab "so klein wie möglich" zu halten. Die Bevölkerung kam dem Wunsch nach. Auch am Stadion, in dem vor einem Jahr 40 000 Menschen an einer Trauerfeier teilgenommen hatten, gedachten nur wenige ihrem Idol.

Um 6 Uhr betraten die ersten ein 35 Quadratmeter großes Gedenkzelt. In einem "Buch der Gedanken" schrieben sie Erinnerungen auf. Kinder hinterließen handgemalte Bilder. Auf einem stand: "Robert Enke, wir vermissen dich sehr. Dominik und Adrian." "Es kommen keine Unmengen von Menschen. Schüler auf dem Weg zur Schule, Menschen auf dem Weg zur Arbeit schauen vorbei, halten kurz inne. So hatten wir das gewünscht", sagte 96-Pressechef Andreas Kuhnt. Der Club verzichtete auf Aktionen. Die Spieler trainierten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Kind hatte jüngst eingeräumt, dass die große Anteilnahme und Trauer im Vorjahr eine zu große Last für die Profis gewesen sei. dpa

Hannover will in Gedenken an den aus Jena stammenden Enke eine Straße zum Stadion in "Robert-Enke-Straße" umbenennen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort