Ein Industriepark wird vermarktet

Saarlouis · Das Großprojekt des Industrieparks „Lisdorfer Berg“ geht in die Zielgerade. Noch prägen Baumaschinen das Bild auf dem Plateau zwischen Saarlouis und Überherrn. Das soll sich bald ändern.

Der Industriepark „Lisdorfer Berg“ macht Fortschritte. Wirtschaftsminister Heiko Maas zog eine Zwischenbilanz. Foto: Ruppenthal

Der Industriepark „Lisdorfer Berg“ macht Fortschritte. Wirtschaftsminister Heiko Maas zog eine Zwischenbilanz. Foto: Ruppenthal

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"Es ist das größte zusammenhängende Industriegebiet in Südwestdeutschland, das hier entsteht." Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD) wird des Schwärmens nicht müde, wenn er über die Fläche des künftigen Industrieparks "Lisdorfer Berg" schaut, die von schwerem Baugerät beherrscht wird: Bagger, Planierraupen, Walzen oder Kipplader sind auf der 67 Hektar großen Baustelle unterwegs, um sie für künftige Firmenansiedlungen herzurichten. Rund 1,2 Millionen Kubikmeter Erde werden bewegt, 16 500 Quadratmeter Straße gebaut. Auch die Entwässerung des Plateaus ist in vollem Gange. Dazu werden zwei Versickerungs- und Rückhaltebecken angelegt, die mit maximal 7300 Quadratmetern jeweils die Größe von Fußballfeldern haben. Das restliche Wasser fließt durch eine 1350 Meter lange und zwei Meter hohe unterirdische Rohrleitung bei Lisdorf in die Saar.

Die Erschließung des Industriegebiets kostet rund 48,7 Millionen Euro. Die Vermarktung hat schon begonnen. "Rund zwei Drittel der Flächen sind bereits reserviert", sagt Thomas Schuck, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GW) Saar. Bei zwei Unternehmen gebe es detaillierte Angebote und Vertragsentwürfe, mit sieben Firmen werde konkret verhandelt, "wobei die kleinste Fläche zwei Hektar umfasst". Der Branchenmix der Interessenten sei breit und umfasse die Sparten Textil, Maschinen- und Anlagenbau, Spedition oder Distribution, aber auch Forschung und Entwicklung. Maas und Schuck sind davon überzeugt, dass die Fläche schnell gefüllt wird. "Die Anbindung zur neuen B 269 als Verbindungsstraße zur Autobahn A 620 auf deutscher und zur A 4 auf französischer Seite ist einfach ideal", sagt der Minister.

Ungefähr 30 Jahre gingen ins Land, bis die Industriefläche "Lisdorfer Berg" genehmigungsrechtlich in trockenen Tüchern war. Der Kauf der Grundstücke von den rund 150 Eigentümern hat drei Jahre gedauert. "Erst seit Mittwoch gehört die komplette Fläche uns", sagt GW-Saar-Chef Schuck. Der letzte Alt-Eigentümer habe den Vertrag erst jetzt unterschrieben.

Derzeit wird bereits das Projekt "Lisdorfer Berg II" in Angriff genommen. Das Areal liegt neben dem neuen Industriepark und umfasst eine Fläche von etwa 40 Hektar. Hier gehen Schuck und Minister Maas davon aus, "dass es rasch umgesetzt werden kann". Beide Gebiete sind Bestandteil des Masterplans Industrieflächen Saar. Bis 2020 sollen vier große Industriegebiete im Land entwickelt werden.

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