DIW-Studie: Stromversorgung in nächsten zehn Jahren sicher

Berlin · Die Stromversorgung ist nach Ansicht von Experten in den nächsten zehn Jahren in keiner Region Deutschlands gefährdet. Noch gebe es bei der Stromerzeugung hohe Überkapazitäten, heißt es in einer gestern veröffentlichten Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Der Bedarf könne auch bei ungünstigen Szenarien wie wenig Wind gedeckt werden. Erst vom Jahr 2020 an, wenn die letzten Atomkraftwerke und alte Kohlemeiler vom Netz gehen, müssten verstärkt Gaskraftwerke eingesetzt werden, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.

Wegen der schrittweisen Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne wird darüber diskutiert, ob Deutschland schon bald zu wenig Grundlast für eine jederzeit stabile Versorgung haben könnte. "Unsere Modellrechnungen zeigen, dass das Stromsystem selbst bei pessimistischen Annahmen auch weiterhin sicher ist", sagte DIW-Forschungsdirektor Christian von Hirschhausen.

Das Institut hält es weder für notwendig noch für sinnvoll, einen in der Branche diskutierten "Kapazitätsmarkt" einzuführen. Dabei würden Kraftwerke nicht nur Einnahmen für den erzeugten Strom erhalten, sondern auch für die Bereitstellung einer Erzeugungsleistung, die bei Bedarf abgerufen werden kann.

Das DIW schlägt stattdessen eine strategische Reserve vor. Darunter versteht es eine zentral festgelegte Reservekapazität. Sie würde unter öffentlicher Aufsicht von den Stromnetzbetreibern ausgeschrieben. Die Reservekraftwerke sollen stundenweise zum Einsatz kommen, wenn Nachfrage und Preis besonders hoch sind.

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