Dicke Wiener Luft: Burgtheater-Intendant lässt sein Amt ruhen

Wien · Wegen der schweren Finanzkrise am Wiener Burgtheater lässt dessen deutscher Intendant Matthias Hartmann ab sofort sein Amt ruhen. Er sei tief betroffen von öffentlichen Anfeindungen, erklärte Hartmann gestern.

Er wolle "den Weg für die Versachlichung der Diskussion ermöglichen". Der Aufsichtsrat des Theaters hatte in einem am 27. Februar vorgelegten Bericht den Verdacht auf Urkunden- und Bilanzfälschung sowie Untreue geäußert. Die Vorwürfe richten sich allerdings nicht gegen Hartmann, sondern gegen dessen inzwischen entlassene Vizedirektorin Silvia Stantejsky. Hartmann (50) erklärte, er werde "für Buchhaltungsvorgänge aus der Ära meiner ehemaligen Co-Geschäftsführerin verantwortlich gemacht. Ich selbst habe vor mehr als zwei Jahren gängige Abschreibungspraktiken des Hauses in Frage gestellt." Das Burgtheater rechnet für die Spielzeit 2012/2013 mit einem Minus von 8,3 Millionen Euro. Zudem drohen Steuernachzahlungen von bis zu fünf Millionen Euro.

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