Vereinigung Cockpit: "Roter Stern" für Airport Zweibrücken

Zweibrücken. Die Pilotenvereinigung Cockpit (Neu-Isenburg) hat den Flughafen Zweibrücken in ihrer neuesten Mängelliste mit einem "roten Stern" bewertet. Dahinter verbergen sich einige Mängel, die allerdings den Betrieb eines Flughafens nicht grundsätzlich in Frage stellen

Zweibrücken. Die Pilotenvereinigung Cockpit (Neu-Isenburg) hat den Flughafen Zweibrücken in ihrer neuesten Mängelliste mit einem "roten Stern" bewertet. Dahinter verbergen sich einige Mängel, die allerdings den Betrieb eines Flughafens nicht grundsätzlich in Frage stellen. Allerdings ist diese "gelbe Karte" der größten deutschen Berufspilotenvereinigung ein Anstoß für die betroffenen Flughäfen, noch mehr für die Sicherheit zu tun.Neben Zweibrücken erhielten noch die Flughäfen Hof , Lübeck, Mannheim sowie Memmingen (Allgäu) jeweils einen roten Stern für Mängel verpasst. Bei Zweibrücken wurde bemängelt, dass für die gängigen Verkehrs-Flugzeuge (Airbus, Boeing) keine eigene Rollbahn ("Taxiway") parallel zur Start- und Landebahn für den Weg zum Terminal zur Verfügung steht. "Die Piloten wollen nach der Landung nicht auf der gleichen Bahn zurückrollen", sagt Luftfahrtexperte Clemens Bollinger, Geschäftsführer des Luftfahrt-Presseclubs (LPC) und selbst Pilot. Weiterhin bemängelt Cockpit eine "tageszeitabhängig lange Verweildauer von An- und Abflügen im kritischen Luftraum E unter Flughöhe (Flight Level) 100". Das sind 10000 Fuß oder 3048 Meter. In diesem kontrollierten Luftraum bewegen sich Zivil-, Militär- und Privatmaschinen. Weiterhin bemängelt Cockpit das Fehlen von so genannten "Tora-Schildern" (Tora = Take-off run available"). Das sind Hinweis-Schilder über die jeweils verfügbare Startstrecke der Bahn. Zudem fehlt ein automatischer und regelmäßiger Funk-Ansagedienst (Atis: Automatic terminal information service) mit den wichtigsten Daten (Wetter, Start- und Landeinformationen). Michael Keller, neuer Geschäftsführer des Zweibrücker Flughafens: "Um Tora-Schilder und Atis kümmern wir uns schon. Das wird bald erledigt." Den Bau eines Taxiways hält Keller beim jetzigen geringen Verkehr noch nicht für nötig, "zumal das viel Geld kostet". Experte Bollinger: "Das alles sind behebbare Defizite. Cockpit legt da scharfe Maßstäbe an." ur

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