Tastenwirbler mit romantischer Gefühlstiefe

Saarbrücken. Die weiße Mähne, das gewisse Lächeln - Robert Leonardy wie er leibt und lebt auf der Bühne des gut gefüllten Saarbrücker Schlossfestsaals. Virtuoses von Robert Schumann hatte er mitgebracht. Tastenwirbelndes, mit dem er seine Geläufigkeit demonstrieren kann. Doch das genügt Leonardy nicht. Wie stets gewinnt sein Spiel an lyrischer Leuchtkraft

Saarbrücken. Die weiße Mähne, das gewisse Lächeln - Robert Leonardy wie er leibt und lebt auf der Bühne des gut gefüllten Saarbrücker Schlossfestsaals. Virtuoses von Robert Schumann hatte er mitgebracht. Tastenwirbelndes, mit dem er seine Geläufigkeit demonstrieren kann. Doch das genügt Leonardy nicht. Wie stets gewinnt sein Spiel an lyrischer Leuchtkraft. Mit weichem Anschlag arbeitet er Schumanns blühende Melodik heraus, verinnerlicht seine Deutung durch echte romantische Gefühlstiefe. Sehr schön kommt das etwa in der Fis-Dur-Romanze zum Ausdruck, deren sonore Sanglichkeit durch die berühmten Daumen-Terzen in Schwingung gebracht wird.Robert Schumanns Faschingsschwank aus Wien, op. 26, steht am Beginn des Konzertes. Zum "Einspielen" nicht schlecht, denn der Tanzzyklus hält die Finger in Schwung. Das energische Intermezzo verzaubert Leonardy mit verdeutlichender Plastizität. Die sich bis zur Atemlosigkeit steigernde Beschleunigung des Finales weist schon voraus auf Schumanns Sinfonische Etüden, op.13, des zweiten Konzertteils. Hier kann Robert Leonardy seinem technischen Rausch frönen. Aus der Batterie der Tastenkühnheiten schält sich jedoch immer wieder die romantische Besinnlichkeit des Pianisten heraus - ein sympathischer Zug. pes

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