Wo Blasmusik auf Tango und Walzer trifft

Gronig. Dass traditionelle Blasmusik auch im Jahr 2012 bei vielen Menschen hoch im Kurs zu stehen scheint, beweisen die zahlreichen Auftritte des Groniger Musikvereins Harmonie. Die Truppe wird auch Trachtenkapelle genannt, weil Lederhosen und Dirndl das Markenzeichen der 34 Musiker ist

 Im Gasthaus Zum Krug im grünen Kranze in Gronig gab das Ensemble im Januar ein Konzert. Foto: Verein

Im Gasthaus Zum Krug im grünen Kranze in Gronig gab das Ensemble im Januar ein Konzert. Foto: Verein

Gronig. Dass traditionelle Blasmusik auch im Jahr 2012 bei vielen Menschen hoch im Kurs zu stehen scheint, beweisen die zahlreichen Auftritte des Groniger Musikvereins Harmonie. Die Truppe wird auch Trachtenkapelle genannt, weil Lederhosen und Dirndl das Markenzeichen der 34 Musiker ist. "Wir spielen aber nicht nur volkstümliche Musik, sondern darüber hinaus moderne Arrangements, Walzer oder Tango. Richtig ist jedoch, dass wir uns dem Fortbestand traditioneller Musik verschrieben haben", erklärt Vereinspräsident Frank Schön.Meist bestünden die Konzerte aus zwei Blöcken. Auf einen traditionellen Teil folge moderne Musik. Ein Konzept, das aufzugehen scheint. So spielten die Groniger Musiker unter anderem zur Eröffnung der Saarlandtage in St. Wendel und Merzig, sowie während der Aufnahmen des Saarländischen Rundfunks (SR) zum singenden und klingenden Dreiländereck. Höhepunkt aus Sicht des Präsidenten ist der Auftritt beim Musical "Hello Dolly" im Saarbrücker Staatstheater 1985. "Das war für die Musiker etwas ganz Besonderes, vor einem so großen Publikum zu spielen", schwärmt Schön.

Ein Erfolg, der auch der Tatsache zu verdanken sei, dass der Verein auf professionelle Musiker als Dirigenten setze. Seit 2000 ist Gernot Wirbel - er leitet auch die Kreismusikschule - für die Qualität der Arrangements verantwortlich. Schön: "Die Stücke, die wir spielen, sind einmalig, da Gernot Wirbel sie genau auf unsere Besetzung abstimmt."

Stolz ist der Vorsitzende zudem auf die bewegte Geschichte des Vereins. Dessen Wurzeln reichen bis ins Jahr 1924 zurück. "In diesem Jahr wurde die Harmonie gegründet", berichtet Schön. "Nach einer Pause während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kapelle dann 1964 wiederbelebt."

Da eine lange Tradition aber keine erfolgreiche Zukunft garantiert, kümmern sich die Groniger Musiker intensiv um ihren Nachwuchs. "Die Jugendarbeit hat für uns höchste Priorität", betont Schön. 37 Kinder und Jugendliche werden zurzeit - ebenfalls von Musikprofis - in Gronig ausgebildet. Die jüngsten sind vier Jahre alt. Sie lernen in der musikalischen Früherzeihung einfache Rhythmusinstrumente. Darauf folgt die Blockflötengruppe für Jungen und Mädchen ab sechs Jahre. "Danach könne die Nachwuchsmusiker sich dann für ein Instrument entscheiden und zum Beispiel im Jugendorchester weitermachen."

Doch nicht nur die Musik steht dabei im Vordergrund. Auch für Freizeitspaß sei gesorgt. Ferienfreizeiten sollen den Zusammenhalt zwischen den jungen Mitgliedern stärken. "Hier lernen sich die Jugendlichen besser kennen. Und wenn die Freunde eines Jugendlichen auch im Orchester spielen, bleibt er eher bei der Musik", argumentiert Schön.

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