Dreigestirn am Juli-Nachthimmel

Berlin · Ein Sternschnuppenstrom und drei auffällige Planeten präsentieren sich im Juli am Himmel. Die meisten Meteore erscheinen erst nach Mitternacht, die Planeten schon zu einer besseren Beobachtungszeit.

Drei helle Planeten und ein Sternschnuppenstrom verlocken im Juli dazu, in lauen Sommernächten einen Blick zum Himmel zu werfen. Als eines der ersten Gestirne leuchtet abends der weißglänzende Jupiter am Westhimmel auf. Er wandert in diesen Monaten durch das Sternbild Löwe. Allerdings verkürzt der Riesenplanet seine Sichtbarkeitsdauer erheblich. Anfang Juli geht Jupiter eine knappe halbe Stunde nach Mitternacht unter, Ende des Monats versinkt er schon zwei Stunden früher unter dem Westhorizont.

Im Süden prangt der rötliche Mars am Himmel, ein wenig östlich von ihm sieht man den gelblichen Saturn. Der Rote Planet wandert durch das Sternbild Waage. Seine Helligkeit nimmt weiter ab, dennoch bleibt er auch Ende Juli noch ein auffälliges Gestirn. Saturn im Sternbild Schlangenträger ist der dritte helle Planet am Abendhimmel. Der Schlangenträger ist an unserem künstlich aufgehellten Nachthimmel kaum auszumachen. Viel leichter findet man den Skorpion, der knapp südlich vom Schlangenträger seinen Platz einnimmt. Der rote Überriesenstern Antares im Skorpion bildet mit Mars und Saturn eine auffällige Konstellation. Durch die Wanderung der Planeten Mars und Saturn ändert sich der Anblick im Laufe von wenigen Wochen. Der schnellere Mars verfolgt den Ringplaneten. Antares kann als feste Wegmarke genommen werden, an der man die Positionsveränderungen von Mars und Saturn leicht erkennen kann. Am 25. August wird der Rote Planet schließlich den Ringplaneten überholen.

Am 7. kommt Pluto im Sternbild Schütze in Opposition zur Sonne. Vom irdischen Standpunkt aus stehen sich Pluto und Sonne am Firmament einander gegenüber. Fast ein Vierteljahrtausend ist Pluto unterwegs, um einmal die Sonne zu umrunden.

In der zweiten Monatshälfte tauchen die Juli-Aquariden auf. Sie heißen auch Delta-Aquariden, da ihr Ausstrahlungsort ein wenig westlich vom Stern Delta im Wassermann liegt. Pro Stunde ist mit etwa 20 bis 25 Sternschnuppen zu rechnen. Die Aquariden sind mittelschnelle Meteore um 40 Kilometer pro Sekunde, das sind 144 000 Kilometer pro Stunde. Ihr Maximum liegt Ende Juli. Beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht. In der ersten Nachthälfte sind kaum Aquariden zu erwarten.

Der sommerliche Fixsternhimmel entfaltet nun seine volle Pracht. Zur Monatsmitte gegen 22 Uhr steht das Sommerdreieck hoch am Südosthimmel. Es setzt sich aus den hellsten Sternen dreier Bilder zusammen: Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Hoch am Westhimmel strahlt Arktur im Sternbild Bootes. Arktur und Wega sind die hellsten Sterne der nördlichen Himmelshälfte. Während Arktur orange-rötlich erscheint, sendet Wega ein intensiv bläulich-weißes Licht aus.

Mit 25 Lichtjahren Entfernung ist die Wega eine Nachbarsonne unserer Sonne, also ein recht naher Stern. Mit 10 000 Grad Oberflächentemperatur ist die Wegasonne wesentlich heißer als unsere eigene Sonne. Wega ist fast dreimal so groß wie unsere Sonne. Sie rotiert sehr rasch. Eine Umdrehung dauert nur einen halben Tag, während die Sonne 25 Tage für eine Rotation braucht. Wega ist daher stark abgeplattet.

Neumond tritt am 4. Juli um 13.01 Uhr ein. Die Vollmondphase wird am 20. um 0.57 Uhr erreicht. Zweimal kommt unser Nachbar im Weltall in diesem Monat in Erdnähe. Am 1. trennen ihn 365 980 Kilometer von uns und am 27. sind es dann 369 660 Kilometer. Am 13. passiert der Mond seinen erdfernsten Bahnpunkt, wobei er sich in 404 70 Kilometer Distanz befindet.

Die Sonne wandert entlang des absteigenden Astes ihrer Jahresbahn. Am 20. tritt sie in das Sternbild Krebs und am 22. in das Tierkreiszeichen Löwe. Die Tageslänge schrumpft in Hamburg um eine Stunde und 14 Minuten, in Berlin um eine Stunde und neun Minuten, in Köln um eine Stunde und fünf Minuten sowie in München um 56 Minuten. Am 4. Juli erreicht die Erde mit 152 Millionen Kilometer ihren maximalen Sonnenabstand. Das Sonnenlicht ist dann acht Minuten und 27 Sekunden zu uns unterwegs. Anfang Januar brauchte es siebzehn Sekunden weniger.

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