Die Planeten Mars und Saturn ziehen die Blicke auf sich

Stuttgart · In der ersten Nachthälfte glänzen im Juli Mars und Saturn am Abendhimmel. Der Mond gesellt sich zum Monatsanfang dazu. Mitte des Monats erscheint dann ein kleiner Sternschnuppenstrom.

Noch bevor es völlig dunkel geworden ist, ziehen zwei helle Planeten im Juli die Blicke auf sich: Mars und Saturn. Der rötliche Mars wandert durch das Sternbild Jungfrau und passiert am 12. zum dritten Mal in diesem Jahr ein wenig nördlich den bläulichen Jungfrau-Hauptstern Spica. Mars geht immer früher unter. Zu Monatsbeginn sinkt er kurz nach 1 Uhr unter den Horizont, Ende Juli bereits eine Viertelstunde vor Mitternacht. Der zunehmende Halbmond zieht am 5. Juli abends an Mars und Spica vorbei. Während des Monats sinkt die Helligkeit des roten Planeten leicht ab.

Saturn ist ebenfalls Planet der ersten Nachthälfte. Er hält sich nahe dem Stern Zubenelgenubi im Sternbild Waage auf. Der beeindruckende Ring des Saturns kann mit einem Fernrohr ab etwa 30-facher Vergrößerung gesehen werden. Aber nur mit einem größeren Teleskop kann man bei etwa 200-facher Vergrößerung die volle Pracht des ringgeschmückten Planeten genießen. Am 7. Juli begegnet der zunehmende Mond dem Ringplaneten.

Venus strahlt am Morgenhimmel im Nordosten. Der flinke Merkur bietet vom 17. bis 27. Juli dagegen eine bescheidene Morgensichtbarkeit. Am 17. erkennt man im Teleskop Merkur als halb beleuchtetes Scheibchen. Er sieht aus wie ein kleiner Halbmond. Merkur zeigt sich gegen 4.30 Uhr knapp über dem Nordosthorizont.

Bis zu 20 Meteore pro Stunde

Vom 12. Juli bis 19. August flammen die Sternschnuppen der Delta-Aquariden auf. Ihr Ausströmungspunkt liegt etwa drei Grad westlich des Sternes Delta im Wassermann. Bis zu 20 Meteore sind pro Stunde im Maximum zu erwarten, das um den 28. Juli eintritt. Es handelt sich um mittelschnelle Sternschnuppen mit Geschwindigkeiten um 40 Kilometer pro Sekunde.

Am 12. Juli tritt exakt um 13.25 Uhr die Vollmondphase ein. Nur 20 Stunden später kommt der Mond mit 358 260 Kilometern Distanz in Erdnähe. Das zeitliche Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt wieder zu extremen Gezeiten und damit zu Springfluten. Neumond tritt am 27. um 0.42 Uhr ein. Mit 406 570 Kilometern kommt der Mond am 28. in Erdferne.

Nach Einbruch der Dunkelheit ist das Sommerdreieck am Fixsternhimmel leicht zu erkennen. Es besteht aus den drei Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Hoch im Westen leuchtet Arktur im Sternbild Rinderhirt. Arktur und Wega sind die hellsten Sterne am Nordhimmel. Auffällig ist ihr Farbkontrast: Wega strahlt bläulich-weiß und Arktur orange-rot. Die Farben der Sterne verraten ihre Oberflächentemperaturen. Wega ist 10 000 Grad Celsius heiß, unsere Sonne 5500, Arktur weist nur 3500 Grad auf.

Im Herkules findet sich der berühmte kugelförmige Sternhaufen M 13, so seine Bezeichnung im Katalog von Charles Messier. Rund eine Million Sterne beherbergt dieser Kugelhaufen. Das Licht seiner Sterne ist 24 000 Jahre zur Erde unterwegs. Gute Augen können unter ausgezeichneten Beobachtungsbedingungen M 13 ohne Hilfsmittel sehen. Im Fernglas ist dieser Kugelhaufen leicht zu erkennen.

Tief im Süden krabbelt der Skorpion entlang. Auffällig leuchtet sein Hauptstern Antares. Er ist ein roter Überriesenstern in rund 600 Lichtjahren Entfernung. Antares ist so riesengroß, dass bequem unsere Sonne samt der Erdbahn in seinem gewaltigen Gasleib Platz fände.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort