Aus bieder wird modern

Leipzig · Gretchenzopf, Fischgrätenzopf oder Französischer Zopf – Flechtfrisuren sind vielfältig und bleiben im Trend. Sowohl die lockere Variante als auch der streng und ordentlich sitzende Zopf sind 2014 angesagt.

Flechtfrisuren sind längst das biedere Mädchen-Image losgeworden: Sie zieren die Köpfe von erwachsenen und äußert modebewussten Prominenten wie Gisele Bündchen, Paris Hilton oder Heidi Klum. "Ein toller, traditioneller und seit einiger Zeit wiederbelebter Trend", sagt die Friseurmeisterin Karolin Köhler-Scholz aus Leipzig. Dabei war längere Zeit erst die ordentliche Variante im Trend, dann wurden die Zöpfe immer lässiger. Und nun? "Die Flechtfrisuren 2014 sehen gerne ein wenig ungemacht oder nicht ganz sauber gearbeitet aus", erläutert Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. "Die Haare dürfen locker zusammengebunden werden und ganz weich ineinander übergehen."

Wer es lieber etwas geordneter mag, ist aber längst nicht unmodisch: "Ob locker oder streng geflochten, beides ist tragbar und modern", versichert Dagné. Karolin Köhler-Scholz trägt selbst gerne eine strengere Variante: "Den eng geflochtenen normalen Zopf finde ich besonders schön, wenn man ihn als Haarreif verwendet", sagt sie und erläutert, wie das geht: "Einen Mittelscheitel ziehen und rechts und links hinter dem Ohr eine auf beiden Seiten gleich dicke Strähne abtrennen. Diese wiederum in drei kleine Strähnen teilen und gerade herunter zu normalen Zöpfen flechten." Der Zopf auf der rechten Seite werde dann entlang der Stirn um den Kopf gelegt und hinter dem linken Ohr mit Haarnadeln festgesteckt. Das Ganze wird mit dem zweiten Zopf wiederholt. Ähnlich einfach funktioniert der klassische Gretchenzopf: Hier werden auf beiden Seiten rechts und links vom Mittelscheitel zwei Zöpfe komplett nach unten geflochten und danach über den Kopf auf der anderen Seite festgesteckt.

"Etwas mehr Fingerfertigkeit und viel Geduld braucht man, wenn man den sogenannten Französischen Zopf seitlich über den Kopf flechten möchte", sagt Köhler-Scholz. "In seiner ursprünglichen Variante zeichnet sich der Französische Zopf durch die eingeflochtenen Strähnen aus, die rechts und links vom Kopf herunter wandern." Um diesen Effekt zu erreichen, nimmt man drei schmale Strähnen und fängt an zu flechten. Bereits nach dem ersten Durchgang kommen abwechselnd rechts und links jeweils kleine Strähnen aus dem Resthaar dazu. Diese werden mit in den Mittelstrang des Zopfes eingebunden.

Für Strähnen, die aus der Reihe tanzen oder nicht dahin gewandert sind, wo sie hingehören, gibt es eine Lösung: "Einfach mit sogenannten Bobby Pins, also größeren gebogenen Haarnadeln die Strähne etwas herausziehen", sagt Köhler-Scholz. Bobby Pins seien auch ideal, um Strähnen festzustecken.

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