Smart-TVs erobern die Wohnzimmer

Saarbrücken · Fernsehgeräte, die mit dem Internet verbunden werden können, werden immer beliebter. Einen wichtigen Vorteil gegenüber dem klassischen TV sehen viele Nutzer darin, dass sie mit den sogenannten Smart-TVs unabhängiger von festen Sendezeiten sind.

 Mit Smart-TVs können Nutzer Inhalte aus dem Internet wie Youtube-Videos abrufen. Foto: Warnecke/dpa

Mit Smart-TVs können Nutzer Inhalte aus dem Internet wie Youtube-Videos abrufen. Foto: Warnecke/dpa

Foto: Warnecke/dpa

In mehr als jedem zweiten deutschen Haushalt steht inzwischen ein Fernsehgerät, das mit dem Internet verbunden werden kann. Das geht aus einer Umfrage der Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik (GFU) hervor.

Mediatheken am beliebtesten

Demnach benutzen zwar nicht alle Besitzer sogenannter Smart-TVs die Online-Funktion. Aber in immerhin einem Drittel der deutschen Haushalte werden Videos aus dem Internet übers Fernsehen geschaut. Am beliebtesten ist hierzulande dabei das Mediatheken-Angebot der TV-Sender. 58 Prozent der Befragten greifen darauf zu. Damit nutzen die Deutschen das Mediatheken-Angebot laut Umfrage häufiger als Spanier, Italiener und Briten. Bei Abruf von Videos auf Plattformen wie Youtube liegen hingegen die Italiener mit 68 Prozent vorne.

Grundsätzlich sind Zuschauer mittlerweile eher bereit, für Sendungen jenseits des klassischen TVs zu zahlen. Während das im vergangenen Jahr gerade einmal 16 Prozent angaben, würden inzwischen 23 Prozent für Videos aus dem Netz Geld ausgeben. Ein wichtiger Faktor ist laut Umfrage, dass die Zuschauer unabhängig von Sendezeiten sein wollen. 38 Prozent gaben an, dass sie sich Sendungen unabhängig von der eigentlichen Ausstrahlungszeit ansehen. Unter den 16- bis 39-Jährigen tun das sogar 53 Prozent.

In einer 2015 erschienenen Umfrage der GFU zeigten sich 18 Prozent der Deutschen skeptisch bezüglich des Datenschutzes bei Smart-TVs. Bei den Italienern hatten hingegen nur fünf Prozent Bedenken. Die Verbraucher, die einen Datenmissbrauch fürchten, misstrauen in erster Linie Kriminellen oder staatlichen Organisationen (58 Prozent), Programmanbietern (32 Prozent) und TV-Herstellern (zehn Prozent).

Auf gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ausführliche Sicherheitstipps speziell für den Gebrauch von Smart-TVs. Auch wenn es derzeit keine Hinweise darauf gebe, dass die Geräte im großen Stil für Cyber-Angriffe missbraucht werden, seien einige Vorsichtsmaßnahmen angebracht. Die Fernseher sollten nur mit dem Internet verbunden werden, wenn dies tatsächlich nötig ist. Das gewöhnliche TV-Programm ist auch ohne Online-Zugang zu empfangen. Auch die Internet-Kamera und die Sprachsteuerung sollten nur aktiviert sein, wenn sie wirklich benutzt werden. Apps, die das Gerät unterstützt, dürften nur aus vertrauenswürdigen Quellen installiert werden. Zudem müssten Software-Aktualisierungen der Hersteller, sogenannte Firmware-Updates, möglichst schnell eingespielt werden, da mit ihnen häufig Sicherheitslücken geschlossen werden.

bsi-fuer-buerger.de

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