Saarlands Polizisten jagen Verbrecher jetzt auch per Facebook

Saarbrücken · Bereits wenige Stunden nach dem Start am Mittwoch hatte die Facebook-Seite der Saar-Polizei über 4000 „Gefällt-mir“-Angaben. Auf der neuen Plattform will die Polizei Zeugenaufrufe starten und über Einsätze berichten.

Die saarländische Polizei ist seit gestern mit einer eigenen Seite beim sozialen Netzwerk Facebook vertreten. Dort sollen etwa Zeugenaufrufe gestartet und Ankündigungen von Geschwindigkeitskontrollen eingestellt werden. Zudem informiert die Polizei über Einsätze. Wer die Seite besuchen will, muss in der Facebook-Suchmaske "Polizei Saarland" eingeben und die gleichnamige Seite aufrufen.

Man wolle die Möglichkeit nutzen, viele Menschen innerhalb kurzer Zeit gezielt zu informieren, sagte Carsten Dewes, Leiter des Präsidialstabs der saarländischen Polizei . Die Erfahrungen in anderen Bundesländern hätten gezeigt, dass Aufrufe über Facebook durchaus hilfreich sein können. Unsachliche und ausufernde Diskussionen gehörten jedoch auch zu den Erfahrungen der Kollegen. Für eine offizielle Seite einer Behörde sei dies ein besonders problematisches Thema, so Dewes. Um auf unangebrachte Beiträge möglichst schnell reagieren zu können, wird die neue Seite rund um die Uhr betreut. Zudem verwendet die saarländische Polizei eine spezielle Software, die sie über jeden Kommentar binnen kürzester Zeit informiert. Unsachliche Beiträge müssten leider in Kauf genommen werden, so Dewes. Man werde versuchen, damit souverän umzugehen. In extremen Fällen würden Beiträge gelöscht. Die Polizisten würden aber auch auf Kommentare antworten und versuchen, Diskussionen zu versachlichen.

Neben der Verbrechenbekämpfung präsentiert die Polizei auf der neuen Plattform auch spezielle Verhaltenstipps für Großveranstaltungen wie das anstehende Musikfestival Electro Magnetic in der Völklinger Hütte. Außerdem suf der Seite über das Berufsbild des Polizisten informiert werden.

Fahndungsaufrufe werde es hingegen erst zu Beginn des kommenden Jahres geben. Die Daten der Verdächtigen stellt die Polizei nach eigenen Angaben nicht direkt bei Facebook ein. Sie blieben aus Datenschutzgründen auf einem Server der Behörde und seinen über einen Link auf der Facebook-Seite zu erreichen.

Die neue Seite solle keine Online-Wache sein, betont Dewes. Der persönliche Kontakt über Nachrichten sei zwar möglich. Wer Anzeige erstatten will, muss jedoch den herkömmlichen Weg übers Telefon oder den Gang zur Wache wählen.

Im Herbst soll ein offizielles Twitterprofil der Saar-Polizei folgen. Über diesen Kanal sollen Besucher bei Großveranstaltungen live informiert werden.

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