"Wir sind alle brutal heiß"

Gelsenkirchen/Hannover. Psychologische Tricks als Motivationshilfe sind überflüssig. Vor den Achtelfinal-Rückspielen ihrer Mannschaften Schalke 04 und Hannover 96 können sich die Trainer Huub Stevens und Mirko Slomka flammende Kabinen-Ansprachen ersparen. Der Revierclub brennt auf Revanche für das durch einen Fehlpfiff des Schiedsrichters verursachte 0:1 im Hinspiel bei Twente Enschede

Gelsenkirchen/Hannover. Psychologische Tricks als Motivationshilfe sind überflüssig. Vor den Achtelfinal-Rückspielen ihrer Mannschaften Schalke 04 und Hannover 96 können sich die Trainer Huub Stevens und Mirko Slomka flammende Kabinen-Ansprachen ersparen. Der Revierclub brennt auf Revanche für das durch einen Fehlpfiff des Schiedsrichters verursachte 0:1 im Hinspiel bei Twente Enschede. Und die Norddeutschen können mit einem Sieg gegen Standard Lüttich für den größten internationalen Erfolg ihrer Vereinsgeschichte sorgen. Das Hinspiel endete 2:2."Wir sind alle brutal heiß", sagte Schalkes Torhüter Timo Hildebrand vor dem heutigen Spiel (21.05 Uhr/Kabel eins). Seine Mannschaft will das ungerechte Hinspiel-Ergebnis wettmachen und ins Viertelfinale einziehen. "Wir werden ein Feuerwerk abbrennen", versprach Offensivmann Lewis Holtby.

Überraschend verschob die Europäische Fußball-Union (Uefa) gestern das endgültige Urteil gegen Joel Matip. Tags zuvor hatte sie den Schalker Einspruch gegen dessen Rote Karte noch abgewiesen und die automatische Sperre des Abwehrspielers bestätigt. Schalke legte daraufhin erneut Einspruch ein. Matip soll Twentes Luuk de Jong im Hinspiel im Strafraum zu Fall gebracht haben. Der schottische Schiedsrichter Craig Thomson hatte dies als Notbremse gewertet und "Rot" gezeigt. Den Elfmeter verwandelte de Jong zum 1:0. TV-Bilder entlarvten: Matip hatte de Jong nicht zu Fall gebracht und die Aktion war auch nicht im Strafraum.

Nun hatte die Uefa ein Einsehen. Wohl auch, um Schalke nicht erneut gegen den selben Gegner für ein Vergehen zu bestrafen, das keines war. Allerdings ist die Sache nicht vom Tisch. Das endgültige Urteil soll morgen fallen.

Eine Motivationshilfe der besonderen Art gibt es für die Profis von Hannover. Für drei Stunden wird der Pokal für den Gewinner der Europa League heute in einem Lkw vor dem Stadion präsentiert. Das macht vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Standard Lüttich (19 Uhr/Kabel eins) Lust auf mehr. "Wir können eine Riesengeschichte schreiben", sagte Mittelfeldspieler Jan Schlaudraff: "Wir wissen, wenn die Null hält, dann sind wir weiter." Trotz des 0:3 in der Liga am Sonntag bei Werder Bremen glauben alle an den erstmaligen Sprung ins Viertelfinale der Europa League. "Ich bin zuversichtlich, wir haben uns die Tore für Lüttich aufgehoben", sagte Clubchef Martin Kind: "Ich glaube, wir kommen weiter." Einziges Problem ist das voraussichtliche Fehlen von Stürmer Mame Diouf, der im Hinspiel zum wichtigen 2:2 getroffen hatte. dpa

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