Toni sagt Kollegen den Kampf an

Rimini. Mit Tortellini von der Mamma und einer Vespa-Tour durch seine geliebte Emilia Romagna rund um Rimini hat Stürmer Luca Toni Kraft für den Kampf um seinen Stammplatz getankt. An seinen letzten Urlaubstagen betonte der Italiener an der Adria-Küste, dass er sich beim Fußball-Bundesligisten FC Bayern München nicht mit der Rolle des Reservisten begnügen wird

Rimini. Mit Tortellini von der Mamma und einer Vespa-Tour durch seine geliebte Emilia Romagna rund um Rimini hat Stürmer Luca Toni Kraft für den Kampf um seinen Stammplatz getankt. An seinen letzten Urlaubstagen betonte der Italiener an der Adria-Küste, dass er sich beim Fußball-Bundesligisten FC Bayern München nicht mit der Rolle des Reservisten begnügen wird. "Ich schätze meine Teamkollegen. Aber ich werde alles versuchen, in der neuen Saison als Stammspieler auflaufen zu können", sagte der 31-Jährige. Und kündigte zugleich den Neuzugängen Mario Gomez (für 30 Millionen Euro gekommen vom VfB Stuttgart, Vertrag bis 2013) und Ivica Olic (ablösefrei gekommen vom Hamburger SV, Vertrag bis 2012) sowie seinem Teamkollegen Miroslav Klose (Vertrag bis 2011) für das heute beginnende Trainingslager einen harten Kampf an. Der Weltmeister stößt erst heute zur Mannschaft hinzu, weil er in der Sommerpause mit der italienischen Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Südafrika spielte. Klein beigeben kommt für den Platzhirsch, der selbst noch einen Vertrag bis 2011 hat, nicht in Frage. Ein vorzeitiger Abschied aus München auch nicht. "Ich denke nicht einmal an die Ersatzbank", wiederholte der Weltmeister von 2006 in Rimini. Auf Spekulationen über seine Chancen auf einen Stammplatz im Bayern-Sturm will sich der Mittelstürmer gar nicht einlassen. "Ich will einfach nur viele Tore machen und damit meinen Beitrag zu einem wichtigen Titel für Bayern leisten", sagte Toni. Stimmen, wonach der neue Bayern-Trainer Louis van Gaal ihn bislang nicht in seiner Stammformation sehe, irritieren ihn nicht: "Ich weiß, dass van Gaal ein sehr guter Trainer ist, und ich kann es gar nicht erwarten, mich bei ihm bewähren zu können", unterstreicht Toni. Nach einer Lasagne Bolognese mittags im "Agriturismo" im Hinterland von Rimini wirkt der zuletzt bei Bayern und in der italienischen Nationalmannschaft so heftig kritisierte Stürmer voller Energie und Tatendrang. "Nach der letzten Saison ohne Titelgewinn bin ich motivierter denn je", betonte der gebürtige Modeneser. Die Meisterschaft und der DFB-Pokal seien die Saisonziele Nummer eins. Und natürlich sein Stammplatz: "Ich werde alles geben, damit der Trainer an mir gar nicht vorbeikommt." Auch in der Champions League will er möglichst weit kommen. Vom europäischen Titel zu träumen, scheint ihm dann aber wohl doch zu vermessen. Nach seinem Kaufrausch ist Real Madrid mit Cristiano Ronaldo und Kaká auch für Toni der Top-Favorit, obwohl er den Titelverteidiger FC Barcelona immer noch für stärker hält. Madrids spektakuläre Millionentransfers sieht Toni ohnehin kritisch: "Diese Summen sind astronomisch. Gerade in der jetzigen Wirtschaftskrise. 100 Millionen Euro sind zu viel für einen Spieler." Nach der durchwachsenen vergangenen Saison hofft der bei der Europameisterschaft 2008 als "Toni torlos" verspottete Italiener nun auch auf ein Comeback mit den Azzurri. Beim Confederations Cup hatten sie sich mit Niederlagen gegen Ägypten und Brasilien blamiert. Obwohl ihn Italiens Sport-Gazetten als einen der Sündenböcke für das Debakel in Südafrika brandmarkten, glaubt Luca Toni, bei Nationaltrainer Marcello Lippi nicht in Ungnade gefallen zu sein: "Bei der WM 2010 werden wir ein anderes Italien sehen", verspricht der Bayern-Stürmer und fügt an: "Und hoffentlich eins mit Luca Toni." "Ich werde alles geben, damit der Trainer an mir gar nicht vorbeikommt."Luca Toni über den neuen Konkurrenzkampf im Sturm des FC Bayern

Auf einen blick Die Stürmer des FC Bayern seit 1995: Saison 1995/1996: Jürgen Klinsmann (32 Spiele/16 Tore), Alexander Zickler (25/8), Emil Kostadinov (18/5), Jean-Pierre Papin (Foto: Werek/20/2). 1996/1997: Klinsmann (33/15), Ruggiero Rizzitelli (Foto: dpa/25/8), Zickler (33/7), Carsten Jancker (22/1). 1997/1998: Jancker (29/13), Giovane Elber (28/11), Zickler (29/4), Rizzitelli (20/4).1998/1999: Elber (21/13), Jancker (26/13), Zickler (26/7), Ali Daei (23/6). 1999/2000: Elber (26/14), Jancker (23/9), Zickler (14/7), Roque Santa Cruz (28/5), Hasan Salihamidzic (30/4). 2000/2001: Elber (27/15), Jancker (25/12), Paulo Sergio (26/5), S. Cruz (19/5), Zickler (24/3). 2001/2002: Elber (30/17), Claudio Pizarro (30/15), Santa Cruz (22/5), Sergio (23/3), Zickler (13/1), Jancker (18/0). 2002/2003: Elber (33/21), Pizarro (31/15), Santa Cruz (14/5), Zickler (12/4). 2003/2004: Roy Makaay (32/23), Pizarro (31/11), Santa Cruz (29/5), Elber (4/1), Zickler (0/0). 2004/2005: Makaay (33/22), Pizarro (23/11), Paolo Guerrero (13/6), Vahid Hashemian (9/0), Santa Cruz (4/0), Zickler (1/0). 2005/2006: Makaay (31/17), Pizarro (26/11), Guerrero (14/4), Santa Cruz (13/4). 2006/2007: Roy Makaay (33/16), Pizarro (33/8), Lukas Podolski (22/4), Santa Cruz (26/2). 2007/2008: Luca Toni (31/24), Miroslav Klose (27/10), Lukas Podolski (25/5), Jan Schlaudraff (8/0). 2008/2009: Toni (25/14), Miroslav Klose (26/10), Lukas Podolski (24/6), Landon Donovan (6/0). mwe

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