Schon an den ersten Tagen erinnerte der Fifa-Prozess an einen Mafia-Film. Als der Kronzeuge Alejandro Burzaco gestern weiter auspackte und den tiefen Korruptionssumpf detailliert beschrieb, strich sich nämlich einer der Angeklagten mit zwei Fingern über den Hals. Was die empörte Staatsanwaltschaft sofort als Todesdrohung rügte, erinnerte an einen Mafia-Film – der immer makaberer wird.

Schon die Nachricht vom vermeintlichen Selbstmord des Argentiniers Jorge Delhon, nur kurz nachdem er von Burzaco ebenfalls der Korruption im Fußballgeschäft bezichtigt worden war, warf einen dunklen Schatten auf den Prozesstag im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Burzaco erschien sichtlich mitgenommen vor Gericht. Und dann machte Manuel Burga seine Halsabschneider-Geste. Gerüchte, dass Zeugen bedroht werden, gab es schon länger. Auch deshalb werden die Namen der Geschworenen geheim gehalten. Angeklagt sind neben Burga (60) Jose Maria Marin (85) und Juan Angel Napout (59). Die drei waren einflussreiche Funktionäre im südamerikanischen Kontinentalverband CONMEBOL, in dem unter der Hand ungeheuerliche Summen als Gegenleistung für TV-Rechte an Turnieren und Spielen geflossen sein sollen. Der frühere Chef einer argentinischen Sportmarketingfirma war aber offenbar mit großer Angst in den Zeugenstand getreten. Richterin Pamela Chen wertete Burgas Geste als versuchte „Einschüchterung des Zeugen“ und ordnete an, dass der Angeklagte mit einer Fußfessel überwacht werden muss und keinerlei Zugang zu Computern oder Handys haben darf.