Fußball-Bundesliga Kostet Kurztrip „Auba“ den Kaderplatz?

Dortmund/Köln · Borussia Dortmund nimmt seinen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang trotz Krise nicht mit zum VfB Stuttgart.

 Pierre-Emerick Aubameyang darf an diesem Spieltag nicht das Trikot von Borussia Dortmund überstreifen. Der Torjäger wurde gestern aus dem Kader für die Partie beim VfB Stuttgart gestrichen – aus disziplinarischen Gründen.

Pierre-Emerick Aubameyang darf an diesem Spieltag nicht das Trikot von Borussia Dortmund überstreifen. Der Torjäger wurde gestern aus dem Kader für die Partie beim VfB Stuttgart gestrichen – aus disziplinarischen Gründen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Borussia Dortmund steckt mitten in der Krise, und nun macht auch noch Pierre-Emerick Aubameyang mal wieder Ärger. Nur gut 26 Stunden vor dem wichtigen Spiel beim VfB Stuttgart strichen die kriselnden Westfalen ihren Stürmerstar aus dem Kader für das Duell mit dem Aufsteiger heute Abend (20.30 Uhr) – aus disziplinarischen Gründen.

Das gab der BVB kurz nach dem Abflug der Mannschaft gestern Nachmittag bekannt. Zu den Hintergründen machte der Klub zunächst keine Angaben. Die Maßnahme könnte mit einem Trip des 28-Jährigen nach Barcelona während der Länderspielpause zusammenhängen. Fotos und Videos auf seinem Instagram-Profil, die mittlerweile gelöscht sind, legten nahe, dass es in der katalanischen Metropole feucht-fröhlich zugegangen sein könnte. Dagegen berichtet die „Bild“-Zeitung, „Auba“ sei zu spät zum Abschlusstraining erschienen.

In seiner Zeit in Dortmund ist es nicht die erste Verfehlung Aubameyangs. Anfang November 2016 hatte der damalige BVB-Coach Thomas Tuchel den extravaganten Gabuner wegen einer nicht genehmigten Shopping-Tour nach Mailand kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen Sporting Lissabon für die Partie suspendiert. Zuletzt kassierte Aubameyang Anfang April 2017 eine Geldstrafe vom Verein, nachdem er sich zum Torjubel beim 1:1 auf Schalke am 1. April eine Comic-Maske seines Privatsponsors übergestülpt hatte.

Die Länderspielpause war BVB-Coach Peter Bosz gerade recht gekommen. „Wenn man nicht gewinnt, ist der Druck da. Wenn man das Gegenwind nennt: Dann ist der Wind da“, sagte der Niederländer. Nach nur einem Punkt aus vier Spielen und dem Sturz von Platz eins auf drei steht heute auch für Bosz viel auf dem Spiel.

Über die Gründe für die Krise wird weiter gerätselt. Der teils starke Abfall der Werte bei Laufleistung, Sprints, Passquote und Ballbesitz lassen auf eine zu geringe Fitness schließen. Allerdings, und da nehmen die Spieler Bosz stets in Schutz, dürfte dies auch mit der Dreifachbelastung und den vielen Verletzten zu tun haben.

Allein in der Defensive fehlen oder fehlten Erik Durm, Lukasz Piszczek, Marcel Schmelzer und Raphael Guerreiro. Innenverteidiger Marc Bartra musste zuletzt auf der rechten Seite aushelfen und wurde so seiner Stärken in der Spieleröffnung beraubt. „Wir haben in der Länderspielpause mal wirklich trainieren können. Das hat Spaß gemacht“, sagte Bosz am Mittwoch vergnügt – von einer „Auba-Krise“ war dort nichts zu sehen.

Torschützenkönig Aubameyang wird allerdings nun fehlen – fraglich, ob das nach den zuletzt überaus mäßigen Leistungen des Gabuners eine Schwächung zur Folge haben wird. „Auba hat sehr oft getroffen. Leider nicht im Pflichtspiel, aber im Training“, sagte Bosz. Nach seiner Suspendierung vor einem Jahr hatte sich Aubameyang mit vier Toren beim 5:2-Auswärtssieg beim Hamburger SV zurückgemeldet – eine solche Reaktion können die Dortmunder nun auch gut gebrauchen.

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