SVE überrollt den Tabellenzweiten

Saarbrücken · Die SV Elversberg hat ihr letztes „Heimspiel“ im Saarbrücker Ludwigspark gewonnen. Unter dem neuen Trainer Dietmar Hirsch gelang mit dem 3:0 gegen Wehen Wiesbaden der dritte Sieg in vier Spielen.

 Freude pur: Die Elversberger Salif Cisse (von links), Milad Salem und Muhittin Bastürk feiern das Tor von Cisse zum 1:0 in der 34. Minute gegen den SV Wehen Wiesbaden. Foto: Andreas Schlichter

Freude pur: Die Elversberger Salif Cisse (von links), Milad Salem und Muhittin Bastürk feiern das Tor von Cisse zum 1:0 in der 34. Minute gegen den SV Wehen Wiesbaden. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

Mit einem breiten Grinsen stand Dietmar Hirsch, der Trainer der SV Elversberg, in der 52. Spielminute an der Seitenlinie und applaudierte seiner Mannschaft. Salif Cisse, der 19-jährige Offensivspieler der SVE, setzte wenige Sekunden zuvor zu einem Fallrückzieher im Strafraum des SV Wehen Wiesbaden an, traf aber den Ball nicht richtig. "Salif hat unter der Woche ein richtig gutes Spiel im Pokal gemacht und passte genau in unseren taktischen Plan gegen Wiesbaden. Es hat funktioniert", sagte Dietmar Hirsch.

Und wie es funktioniert hat: Die SVE ließ den Tabellenzweiten vom Anpfiff an nie zur Entfaltung kommen und sorgte mit einem Doppelschlag für die 2:0-Führung. In der 34. Minute staubte Cisse einen Abpraller aus acht Metern zum 1:0 ab. "War das so geil. Es war mein erstes Drittligaspiel, und dann mache ich auch noch ein Tor - unglaublich", sagte das Elversberger Eigengewächs. Nur zwei Minuten später konterte Elversberg, und Milad Salem traf aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 2:0. Die Gäste aus Wiesbaden wurden vor der Pause regelrecht vorgeführt. Felix Luz (16.) und Bernard Itoua (30.) hatten weitere gute Torchancen für die SVE.

Wohl jeder der 600 Zuschauer im Ludwigspark erwartete in der zweiten Halbzeit die Antwort des Tabellenzweiten. Doch da kam nix. "Daran waren wir schuld. Wir haben heute so stark gespielt, dass unser Gegner einfach keine Chance hatte", sagte Felix Luz. Die Elversberger gaben nach dem Seitenwechsel weiter Vollgas und gingen an ihre Grenzen. Cisse scheiterte in der 52. Minute aus kurzer Distanz an Michael Gurski im Wehener Tor und musste zehn Minuten später mit Wadenkrämpfen das Spielfeld verlassen. "Wir sind körperlich alle noch nicht soweit, dass wir über 90 Minuten gnadenlos Gas geben können. Aber dort werden wir hinkommen. Wir wollen noch mehr investieren", sagte Hirsch.

Nach 70 Minuten durfte endlich auch Luz jubeln. Zuerst scheiterte der SVE-Stürmer an Gurski, doch den Abpraller köpfte Luz zum 3:0 über die Torlinie. Danach feierten die Elversberger ein weiteres Mal im Saarbrücker Ludwigspark - die drei Punkte und eine Dominanz gegen den Tabellenzweiten, die so wohl kaum einer erwartet hätte. Bis auf Dietmar Hirsch. "Im Endeffekt haben wir nur das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", sagte Hirsch nach dem dritten Sieg aus vier Spielen.

Nach dem Spiel haben Wiesbadener Fans im Regionalexpress randaliert. Der Zug wurde im Bahnhof Türkismühle gestoppt und der Bahnhof voll gesperrt. 50 Polizisten waren im Einsatz. Ein Polizist wurde schwer verletzt, zwei weitere erlitten leichte Verletzungen. Fünf Wiesbaden-Fans wurden zeitweise festgenommen.

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